Zertifikate sind grundsätzlich eine spannende Kapitalanlage, da nicht in direkte Werte investiert wird, sondern auf Wertentwicklungen gesetzt wird. Allerdings ist diese Form der Kapitalanlage nur für erfahrene Anleger geeignet. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel!
Viele Anleger tun sich schwer damit, die für sie beste Kapitalanlage zu finden. Unzählige Möglichkeiten gibt es und keine Kapitalanlage ist so optimal, dass sie sowohl eine hohe Rendite bringt als auch sicher ist und zudem noch schnell verfügbar. Bei den meisten Anlageprodukten muss auf eine der drei Voraussetzungen verzichtet werden und somit hat jede Kapitalanlage ihre Vor- und Nachteile.
Immobilien zum Beispiel sind zwar relativ sicher und bergen auch gute Renditechancen, schnell verfügbar sind sie jedoch nicht. Fonds hingegen sind schnell verfügbar und bergen ebenfalls gute Renditechancen – hier ist das Risiko jedoch deutlich höher und die Wahrscheinlichkeit für Verluste ist nicht zu verachten.
Zertifikate als Kapitalanlage haben nach der Finanzkrise an Beliebtheit verloren
Eine Anlagemöglichkeit, die wenig beachtet wird und im Zuge der Finanzkrise auch stark an Beliebtheit eingebüßt hat sind Zertifikate. Zertifikate sind Wertpapiere, bei denen der Anleger nicht wie bei Aktienfonds oder Rohstoffen in einen direkten Wert investiert. Bei Zertifikaten wird auf einen Basiswert und seine Entwicklung gewettet.
Diese Basiswerte, auf die mit Zertifikaten gewettet werden kann, können die Preisentwicklung für Rohstoffe, Aktien oder bekannte Indizes sein. Mit einem Zertifikat werden also nicht Anteile an etwas erworben, sondern eine Wette abgeschlossen, wie sich bestimmte Werte entwickeln werden.
Die Rendite bei Zertifikaten erfolgt über im Vorfeld vereinbarte Zinsen
Zum Erwerb der Zertifikate wird ein Zinssatz vereinbart, den Anleger dann zusätzlich zu ihrem eingesetzten Geld erhalten, wenn sie zum Ende der festgelegten Laufzeit richtig liegen. Liegt ein Anleger mit seiner Vorhersage falsch, erhält er höchstens sein eingesetztes Kapital zurück, je nach Konditionen auch nur einen Teil davon.
Zertifikate werden nicht an der Börse gehandelt, erwerben können Anleger Sie über Banken. Eine Sicherheit wie bei Fonds, die über die Fondsgesellschaft geschützt sind, gibt es bei Zertifikaten nicht. Mittels einem Online-Broker können Anleger auch selbst aktiv werden und ihre Zertifikate erwerben. Experten raten, nur Zertifikate von seriösen und namhaften Herausgebern zu erwerben, da das Risiko sonst zu hoch ist.
Bei Insolvenz des Emittenten verlieren auch Anleger ihr Geld
Doch auch bei namhaften Emittenten ist das Risiko von Zertifikaten durchaus vorhanden. Geht nämlich der Emittent pleite, können Anleger all ihr eingesetztes Geld verlieren. Doch nicht nur die Insolvenz des Herausgebers ist ein Risiko, das droht. Auch Kursrückgänge können dafür sorgen, dass Anleger kein Geld mit ihren Zertifikaten verdienen und im schlimmsten Fall sogar verlieren.
Den größten Verlust in der Geschichte von Zertifikaten gab es zuletzt 2008, als die amerikanische Lehmann-Bank im Zuge der Finanzkrise pleite gegangen ist. Aufgrund des Bankrotts des Unternehmens wurden die Zertifikate, die die Bank herausgegeben hatte weitestgehend wertlos.
Nur für Finanzmarkt-Experten geeignet
Das entscheidende beim Kauf von Zertifikaten als Kapitalanlage ist, dass Anleger diese verstehen und auf dem Finanzmarkt durchblicken. Für unerfahrene Anleger mit wenig Ahnung ist das Produkt nicht geeignet, da Markttrends zu kompliziert zu durchschauen sind, um ohne Ahnung auf sie zu wetten.
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