Anwendungsfälle im Metaversum und in der virtuellen Realität

In den letzten Wochen und Monaten wurde viel über das sogenannte Metaversum berichtet. Befeuert durch das Unternehmen Facebook, das 2021 seinen Namen in Meta geändert hat, wurde das Thema rund um das Metaversum immer öfter medial beleuchtet. Für viele Menschen bleibt es jedoch weiterhin eine Blackbox, ohne zu wissen, für was diese neue virtuelle Welt überhaupt gebraucht wird.

Apples neue VR-Brille – virtuelle Realität vor dem Durchbruch?

Im Juni hat Apple seine neue VR-Brille vorgestellt. Der Preis soll bei circa 3.500 Euro liegen. Doch für was benötigt man eigentlich eine solche Brille und was ist eigentlich das Metaversum? Das Metaversum ist ein virtueller Raum, der typischerweise nur durch das Tragen einer VR-Brille betreten werden kann. Diese Technologie, die zugegebenermaßen nach Science-Fiction klingt, wird bereits heute von vielen Privatpersonen und Unternehmen für unterschiedliche Zwecke benutzt – von Spiel und Spaß bis hin zu wichtigen Analysen in der medizinischen Forschung.

Schon heute gibt es einige interessante Anwendungsfelder im Metaverse und für VR

Das wohl offensichtlichste Anwendungsfeld des Metaversums ist sicherlich das Gaming. Es gibt bereits einige Unternehmen, die VR-Games anbieten. Hierbei bekommen die Spielenden ein VR-Headset aufgesetzt und erhalten Sensoren an Hände und Füße. Dadurch entsteht im virtuellen Raum der Eindruck, als würde man tatsächlich selbst im Spiel physisch aktiv sein. Neben der reinen Virtual Reality, gibt es auch die sogenannte Augmented Reality. Hierbei handelt es sich um eine besondere Form, bei der die reale Welt durch digitale Elemente erweitert wird. Ein Beispiel hierfür ist das allseits beliebte Spiel Pokémon Go, bei dem virtuelle Pokémon in der echten Welt gefangen werden können.

Ein weiteres Anwendungsfeld, das an die AR anknüpft, ist beispielsweise in modernen Autos zu finden. Hierbei wird im Navigationssystem des Autos z. B. ein virtueller Pfeil in die reale Welt, die vom Auto durch die Frontkamera gescannt wird, eingeblendet, um es leichter zu gestalten, den Anweisungen zu folgen.

Natürlich sind auch virtuelle Meetings deutlich interaktiver gestaltbar. Anstatt lediglich vor einer Kamera am Laptop zu sitzen, ist es mit Hilfe von Virtual Reality möglich, interaktiv Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt im virtuellen Raum zu treffen. Dies kann vor allem für Teambuildingmaßnahmen sinnvoll sein, aber auch, um das aktive Mitarbeiten in Diskussionen zu ermöglichen.

Manchester City ist ein Beispiel, wie VR im Sport zukünftig genutzt werden kann. ExpressVPN berichtet, dass das Etihad-Stadion im Metaverse nachgebaut werden soll, wodurch es Fans auf der ganzen Welt ermöglicht wird, die Spiele live im virtuellen Stadion zu verfolgen und zumindest eine ähnliche Atmosphäre zu erleben.

Weitere Möglichkeiten werden bereits in der Medizin genutzt. Um beispielsweise Moleküle zu analysieren, die natürlicherweise eine 3D-Struktur haben, reicht es nicht aus, diese auf einem zweidimensionalen Bildschirm zu analysieren. Durch das Tragen einer VR-Brille können die Moleküle als tatsächliches 3D-Modell betrachtet werden. Dies ermöglicht ein tiefgreifendes Analysieren von Krankheiten.

Auch in der Bildung kann VR zum besseren Lernen eingesetzt werden. Dabei geht es nicht mehr nur um Flugsimulatoren oder sonstige Simulatoren, sondern ganz konkret um alltägliche Berufe. So können beispielweise Notfallsanitäter mit Hilfe von VR lernen, welche Handgriffe und Abläufe in welchen Situationen nötig sind. Dabei müssen sie nicht physisch im Krankenwagen sein, sondern können es ganz einfach im virtuellen Raum lernen, ohne knappe Ressourcen unnötig zu beanspurchen.

In Deutschland kennen übrigens lediglich 49 % den Begriff des Metaversums – aktiv genutzt wurde es von lediglich 15 %. Es gibt also noch viel Luft nach oben, was die Nutzung von VR-Headsets angeht. Ob Apples 3.500 EUR teure Brille an diesen Zahlen etwas ändern wird, bleibt abzuwarten, jedoch hat Apple es schon öfter geschafft, neue Innovationen so auf dem Markt zu platzieren, dass sie später im Massenmarkt ankommen.

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