Hintergrund dieser Empfehlung ist die Tatsache, dass es um so vorteilhafter ist, in Aktien zu investieren, je länger der zur Verfügung stehende Anlagezeitraum ist. Auf lange Sicht gleichen sich erfahrungsgemäß die zwischenzeitlichen Kursschwankungen aus. Wer noch jung an Jahren ist, hat in der Regel mehr Zeit, Kursrückgänge "auszusitzen" als ein Anleger, der bereits im Rentenalter ist.
Wie alle Faustregeln muss auch die "Hundert-minus-Lebensalter"-Formel mit Verstand angewandt werden.
Die Höhe der optimalen Aktienquote richtet sich auch nach der Höhe des Gesamtvermögens und der persönlichen Risikoeinstellung, vor allem aber nach dem tatsächlichen Anlagehorizont: Für die erste eigene Wohnung oder ein Auto sollte der Berufsanfänger nicht mit Aktien, sondern besser mit festverzinslichen Anlageformen sparen. Dies gilt auch für den Rentner, der für die Abdeckung seiner eigenen Pflegekosten spart. Den Teil seines Einkommens, den er für die Enkel zurücklegt, kann er jedoch gern in Aktien anlegen – auch wenn er die "optimale“ Aktienquote damit überschreitet.
Ob jung oder alt: Jeder Aktienanleger sollte sein Aktienvermögen nach und nach in sicherheitsorientierte Anlageformen umschichten, je näher sein Anlageziel rückt. Damit reduziert er das Risiko, kurz vor dem Erreichen seines Sparzieles deutliche Kurseinbrüche und damit Wertverluste hinnehmen zu müssen.