Milchzuckerunverträglichkeit: Welche Diagnoseverfahren gibt es?

Kurz nach dem Essen oder erst einige Stunden später kann es bei manchen Personen zu Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen und sogar zum Erbrechen kommen. Diese Anzeichen können Symptome einer Milchzuckerunverträglichkeit sein. Es gibt aber auch eine Reihe von anderen Erkrankungen, die die gleichen Symptome aufweisen können. Aus diesem Grund sollte man die Beschwerden von einem Arzt abklären lassen. Lesen Sie Wissenswertes über Diagnoseverfahren zur Feststellung einer Laktose-Intoleranz.

Glauben Sie unter Milchzuckerunverträglichkeit zu leiden? Die Medizin kennt verschiedene Diagnoseverfahren.

Milchzucker (Laktose) ist die Zusammensetzung von zwei Einfachzuckern. Dies sind Glucose und Galaktose. Der Milchzucker hat die Besonderheit, dass er nur in der Milch von Säugetieren vorkommt. Die Milchzuckerkonzentration ist abhängig von der Spezies des Säugetieres.

Die Laktose kommt somit auch in Milchprodukten vor und oftmals sogar in Lebensmitteln, in denen man den Milchzucker gar nicht vermuten würde (zum Beispiel in Backwaren). Milchzucker wird auch als Trägerstoff für Gewürze, Aromen und sogar als Geschmacksverstärker eingesetzt.

Viele Menschen reagieren nach dem Verzehr von Milchprodukten mit Beschwerden. Ob es sich dabei um eine Laktose-Intoleranz handelt, kann heute mit zuverlässigen Diagnoseverfahren abgeklärt werden:

Der H2-Atemtest zum Nachweis der Milchzuckerunverträglichkeit
Dieser Test ist das einfachste und sicherste Verfahren, um die Laktose-Intoleranz zu diagnostizieren. Der Patient trinkt in der Arztpraxis eine Milchzuckerlösung und darauf hin wird der Wasserstoffgehalt – dies ist der H2-Gehalt – in seiner Atemluft gemessen.

Wenn der Milchzucker aus der getrunkenen Milchzuckerlösung nicht durch das Enzym Laktase gespalten wird, setzen die Darmbakterien die Laktose zu Wasserstoff (H2) um. Wasserstoff ist ein Gas, das dann über die Atemluft des Patienten vermehrt ausgeschieden wird. Der Wasserstoffgehalt in der Atemluft des Betroffenen ist umso höher, je weniger er den Milchzucker vertragen kann.

Diagnoseverfahren Laktose-Toleranztest
Dieser Test wird meist mit dem H2-Atemtest kombiniert. Auch beim Laktose-Toleranztest muss der Patient eine Milchzuckerlösung trinken. Anschließend wird ihm Blut entnommen. Das Blut wird dann hinsichtlich der Steigerung des Blutzuckers untersucht.

Fehlt dem Betroffenen das Enzym Laktase, gelangt weniger Glukose ins Blut. Ist Laktase ausreichend vorhanden, erfolgt nach dem Trinken der Milchzuckerlösung die enzymatische Freisetzung von Glukose, die dann in die Blutbahn gelangt. Ist die Konzentration von Glukose in 100 Milliliter Blut geringer als 20 Milligramm, so ist dies ein Hinweis auf eine Milchzuckerunverträglichkeit.

Gentest zum Nachweis der Milchzuckerunverträglichkeit
Ein recht neues und auch zeitaufwändiges und kostspieliges Verfahren ist ein Gentest, der die genetische Veranlagung für eine Laktose-Intoleranz nachweisen kann. Allerdings wird dieser Test heute noch sehr wenig angewendet.