Zivilisationskrankheit Burnout: Das können Sie dagegen tun

Stress nimmt überall zu. Burnout kann die Folge sein. Kennen Sie die Ursachen und Risiken? Wissen Sie, wer gefährdet ist? Dann können Sie Burnout vermeiden!

Burnout: Wer ist gefährdet?

2004 berichtete die Zeitschrift The Vancouver Sun über eine Studie, die mit 2251 Ärzten in Kanada durchgeführt wurde. Wie sich dabei herausstellte, „befanden sich 45,7 % im Stadium fortgeschrittenen Ausgebranntseins, begleitet von seelischer Erschöpfung, Zynismus und Unzufriedenheit mit den eigenen Leistungen“.

Eine Umfrage im Gesundheitswesen von 2008 ergab, dass ca. ein Drittel der Ärzte und zwei Drittel des Pflegepersonals unter Symptomen des Burnout Syndroms leiden.

Gerade in den „helfenden Berufen“ wie Ärzte, Heilpraktiker, Therapeuten, Pflegekräfte, Lehrer und Sozialarbeiter ist Burnout besonders auffällig geworden und wurde 1974 vom Psychoanalytiker Herbert Freudenberger als Erkrankung mit diesem Begriff geprägt.

Wer ausbrennt, muss erst mal brennen und so ist besonders bei Menschen, welche sich stark engagieren oder „eingespannt“ sind, Burnout anzutreffen. So ist es kein Wunder, dass diese Erkrankung nunmehr gar nicht auf die „helfenden Berufe“ beschränkt ist, sondern in nahezu allen Berufen und Schichten anzutreffen ist.

Für jede Krankheit gibt es Leute, welche dafür besonders anfällig sind. Zum „Ausbrennen“ neigen besonders Menschen, welche schnell „Feuer und Flamme“ sind, welche hohe Ziele und Ideale haben. Sie sind oft außergewöhnlich mitfühlend, sensibel, einsatzbereit und idealistisch.

Allerdings bringt auch die Technisierung der Arbeit eine höhere Belastung mit sich, weil häufiger zu Hause nach Feierabend oder an Wochenenden „computergestützte Arbeit“ erledigt wird. Viele Leute schenken so ihrem Arbeitgeber unbezahlte Überstunden.

Burnout: Was sind die Ursachen?

Durch ständiges „Eingespanntsein“ entwickelt sich ein Zustand von Dauerstress, welcher eine der Hauptursachen für Burnout ist. Durch zu volle Dienst/Zeitpläne bleibt keine Zeit für Erholung. Fehlender Rückhalt ist eine weitere Ursache. Wer niemanden hat, dem er sich anvertrauen kann, dem er mal sein Herz ausschütten kann, wo er mal Trost und Mitgefühl findet, neigt schneller zum ausbrennen.

Das Gefühl der Hilflosigkeit ist ein weiterer Faktor. Wer sich zum Beispiel anstrengt, gewisse Zustände zu ändern, aber dabei nur „gegen die Wand läuft“ kennt dieses Gefühl. Wenn jemand im mittleren Management etwas bewirken möchte, aber keiner drauf eingeht und er selbst nicht genügend Kompetenzen hat, dann bewirkt das nur Frust. Undank für positive Anstrengungen ist, egal wo, immer niederreißend.

Auch Krankheiten, wie etwa häufigere Virusinfekte können Burnout begünstigen. Und nicht zuletzt sei hier erwähnt, dass eine mitochondriale Dysfunktion, also eine Schädigung der energieproduzierenden Prozesse in den Zellen, Burnout geradezu prädestiniert.

Dann braucht es nur noch die „richtigen“ Umstände. Die Arbeit stapelt sich, der Chef drängelt, die Kunden stehen ständig auf der Matte, der Sohn hat Stress in der Schule, weshalb ein Elterngespräch ansteht, der Ehepartner reagiert gleichgültig und die guten Freunde haben keine Zeit.

Wer in einer solchen Tretmühle steckt, mit dem dazugehörigen Dauerstress, wer immer nur die „Pflicht“ kennt und keine „Kür“, der steuert auf ein Burnout geradewegs zu.

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