Geschäftsidee: Eine mobile Hundeschule mit neuer Erziehungstechnik

Mit einer selbst entwickelten neuen Erziehungstechnik gerüstet, gründeten Heinz und Gudrun Reif die mobile Hundeschule. Dank der enormen Nachfrage expandierten die Bayern mit ihrer Hundeschule rasch und bauten ihre Dienstleistung durch ein Lizenznehmer-System professionell aus. Mittlerweile haben die beiden einige hundert potentielle Hundetrainer ausgebildet und viele davon als Lizenznehmer unter Vertrag genommen.

Geschäftsidee: Die mobile Hundeschule
Eine Hundeschule nach der anderen hatte Heinz Reif (53) im Jahr 1995 aufgesucht in der Hoffnung, die Aggressivität seines Schäferhunds bändigen zu können. Doch keiner der Hunde-Profis konnte Rambo auch nur annähernd in die Schranken weisen. „Er knurrte und fletschte seine Zähne weiterhin, sprang so gut wie alles an, was sich bewegte", erinnert sich der gelernte Kfz-Mechaniker. Eine Hundeschule legte ihm sogar nahe, Rambo in den Zwinger zu sperren oder „gleich einschläfern zu lassen", sagt Reif rückblickend. [adcode categories=“existenzgruendung,geschaeftsideen“]

Rund 2.000 € investiert
Aus Liebe zu seinem Hund begann Heinz Reif Ende 1995, selbst eine neue Erziehungstechnik für Hunde zu entwickeln. Fast fünf fahre studierte er das Verhalten von Hunden, las Fachliteratur und experimentierte immer wieder mit selbst ausgedachten Erziehungstechniken.

„In dieser Zeit haben wir neben Rambo noch etliche andere Problem-Hunde von Bekannten aus unserem Hundesportverein erfolgreich therapiert", erinnert sich Reif. Der durchschlagende Erfolg ihrer neuen Hunde-Erziehungstechnik brachte Heinz und Gudrun Reif (43) schließlich auf die Idee, selbst eine Hundeschule zu gründen.

Ihr Konzept: Anders als übliche Hundeschulen, beziehen die Gründer „Herrchen" oder „Frauchen" von Beginn an in ihre Therapie mit ein. Am Beispiel ihrer rund 100 einzelnen Erziehungstechniken zeigen die Reifs ihren Kunden, „wie sie das Verhalten ihrer Vierbeiner positiv beeinflussen können". Denn häufig, so Gudrun Reif, würden die Halter ihre Hunde schlicht falsch erziehen. Zudem besuchen die Hundetrainer ihre Kunden stets vor Ort, weil deren Vierbeiner „in ihrer gewohnten Umgebung die meisten Verhaltensauffälligkeiten" zeigen, weiß ihr Mann.

Im April 2001 gründeten Heinz und Gudrun Reif ihre mobile Hundeschule in Trostberg (Chiemgau) und investierten 2.000 € aus privaten Ersparnissen in den Aufbau. Davon schalteten sie für 1.000 € eine mehrwöchige Textanzeige in einer lokalen Tageszeitung im Chiemgau. Mit weiteren 400 € finanzierten die Zwei den Druck von insgesamt 5.000 Werbe-Flyern sowie den Aufbau ihrer Website http://www.die-mobile-hundeschule.com/.

Hinzu kamen Aufwendungen in Höhe von 400 € für die Entwicklung des Firmenlogos und dessen Schutz (Wort-und Bildmarke) beim deutschen Marken- und Patentamt. Zu guter Letzt schlugen Kosten für die Beschriftung ihres Chryslers mit dem Firmenlogo in Höhe von 200 € zu Buche. Das 25 Quadratmeter große Home-Office, das sich die Gründer in ihrem Haus im Chiemgau einrichteten, sei hingegen mit keinen weiteren Kosten verbunden gewesen. „Zwei Schreibtische, zwei Rechner und diverse Ablagen besaßen wir bereits", sagt Heinz Reif.

Mundpropaganda brachte die ersten Kunden
Zwar hinterließ das Münchner Ehepaar gleich nach der Gründung stapelweise seine Werbe-Flyer in Tierarztpraxen, Zoofachhandlungen und Supermärkten. „Jedoch verdanken wir unsere ersten Kunden fast ausschließlich der Mundpropaganda, die schon im Verlauf der fast dreijährigen, erfolgreichen Testphase im Hundesportverein einsetzte", sagt Heinz Reif. Fernsehberichte, etwa im Regionalsender Chiemgau TV, und Zeitungsartikel in Lokalmedien hätten zudem die Bekanntheit ihrer Hundeschule erheblich gesteigert.

Lizenznehmer profitieren von den Erfahrungen der Gründer
Djamila Schreiber (39) ist seit März vergangenen Jahres Lizenznehmerin der mobilen Hundeschule. Die dreifache Hundehalterin profitierte neben der dreistufigen, dreimonatigen Ausbildung zur Hundetrainerin „vor allem von den regelmäßigen Fortbildungen sowie der Werbung und Pressearbeit des Mutter-Unternehmens", sagt die Hundetrainerin aus Kossebade nahe Schwerin. Bei akuten Fragen stehe ihr zudem ein Regionalbetreuer Rede und Antwort.

Lizenz, kein Franchise-System
Anders als bei einem Franchise-System, bei dem der Franchise-Nehmer eine monatliche, vom Umsatz abhängige Gebühr an das Mutterunternehmen abführen muss, zahlt Schreiber eine feste Lizenznehmer-Pauschale von monatlich 130 € an die Zentrale der mobilen Hundeschule.

Insgesamt investierte die Mecklenburgerin rund 3.000 € (1.500 € Ausbildung, Rest Werbung) in den Aufbau ihrer Filiale und schreibt bereits knapp ein Jahr nach der Gründung schwarze Zahlen. „Im Vergleich zum letzten Jahr habe ich meine monatlichen Aufträge um 85 Prozent steigern können", freut sich die Lizenznehmerin, die zurzeit monatlich 20 Kunden bei der Hunde-Erziehung unter die Arme greift.

Der Stundensatz beträgt 50 € inkl. Anfahrtskosten
Mit ihren Kunden in spe führt die mobile Hundeschule zunächst ein kostenloses Gespräch, um die Probleme im Umgang mit dem Hund festzustellen und einander kennen zu lernen. „Meist beklagen sich die Klienten darüber, dass ihre Hunde zu sehr an der Leine ziehen oder sich aggressiv gegenüber Fremden verhalten", berichtet Heinz Reif.

Im nächsten Schritt veranstalten die Reifs eine Reihe von Übungen, „die das Verhalten des Hundes durch stete Wiederholungen langsam verändern und ihm gleichzeitig seinen untergeordneten Rang innerhalb der Hundehalter-Familie verdeutlichen sollen", erklärt der Inhaber.

Der Stundensatz der mobilen Hundeschule beträgt inklusive Anfahrtskosten und Mehrwertsteuer 50 €. „Je mehr Stunden der Kunde jedoch bucht, desto geringer wird der Preis“, erklärt Gudrun Reif. So kosteten fünf Stunden 200 € und zehn Stunden sogar nur 380 €.

Kontakt:
Die mobile Hundeschule
Gudrun und Heinz Reif
Deisenham 9
83308 Trostberg

Tel.: 0 8621 – 64 8444
www.chiemgauer-hundeschule.de