Voraussetzungen für eine Ausbildung bei der Bundeswehr

Hat man sich nun dafür entschieden, eine Ausbildung bei der Bundeswehr zu absolvieren, so ist es noch ein langer Weg bis zum Beginn der Ausbildung. Welche Einstellungsvoraussetzungen der Bewerber erfüllen muss und wie das Einstellungsverfahren abläuft, erfahren Sie hier.

Wie auch bei zivilen Arbeitgebern geht es auch bei der Bundeswehr nicht ganz ohne Einstellungsformalitäten und Voraussetzungen, die der entsprechende Bewerber, die Bewerberin mitbringen muss, um einen der begehrten Ausbildungsplätze zu erhalten.

Was erwartet die Bundeswehr von ihren zukünftigen Auszubildenden?

Grundsätzlich steht es jedem Bundesbürger frei, sich auf jeden Beruf und für jede Berufsausbildung zu bewerben. Grundsätzlich ist der Zugang zu Berufsausbildungen,   im Gegensatz zu schulischen Ausbildungen, frei und ohne Zugangsvoraussetzungen.

Da aber auch der Arbeitgeber Bundeswehr, wie jeder zivile Ausbildungsbetrieb auch, qualifizierten Nachwusch ausbilden und nicht als „soziales Auffangbecken“ für diejenigen dienen möchte, die der Meinung sind, ohne Leistung durchs Leben zu kommen, erwartet auch die Bundeswehr gewisse Voraussetzungen.

Hat man die Test-Reihe erfolgreich durchlaufen, wird man im Regelfall innerhalb kurzer Zeit schriftlich davon in Kenntnis gesetzt, ob man genommen wurde oder nicht und zur Unterzeichnung des Ausbildungsvertrags geladen.

Wer diese Hürde geschafft hat, hat die Weichen für eine qualifizierte und zukunftsorientierte Ausbildung gestellt.

Grundsätzliche Voraussetzungen, um am Bewerberauswahlverfahren teilnehmen zu können

  • ein sehr guter Haupt- oder Realschulabschluss (oder vergleichbar)
  • gute Leistungen in den Hauptfächern
    Deutsch
    Rechtsschreibung, Aufsatz und saubere Schrift
    Mathematik
    Beherrschen der Grundrechenarten, Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung, Gleichungen mit einer Unbekannten, Potenzrechnen und Flächenberechnung.

Je nach gewünschtem Ausbildungsberuf werden zudem noch gute Leistungen in den naturwissenschaftlichen Fächern

  • Physik
  • Chemie
  • Biologie

vorausgesetzt.

In Berufsausbildungen in technischen Berufen werden zusätzlich noch

  • handwerkliches Geschick
  • technisches Verständnis

erwartet.

Wer diese Voraussetzungen mit bringt, hat gute Aussichten auch zu einem Bewerberauswahlverfahren eingeladen zu werden und damit die erste Hürde auf dem Weg zum Ausbildungsvertrag hinter sich gebracht.

Fachliche und charakterliche Eignung ist Voraussetzung

Wer sich für eine Berufsausbildung bei der Bundeswehr entscheidet, sollte sich im Klaren sein, dass die fachliche und vor allem die charakterliche Eignung für eine Einstellung unabdingbare Voraussetzung sind.

Neben der Eignung für den gewählten Berufswunsch sollten auch Leistungsbereitschaft, Ausdauer, Fleiß und Teamgeist vorhanden sein, denn auch diese Eigenschaften werden bei dem durchgeführten Auswahltest bewertet. Wer über diese Eigenschaften nicht verfügt, ist bei der Bundeswehr, wie wahrscheinlich auch bei jedem anderen Arbeitgeber, fehl am Platz, denn ohne diese ist einen vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit wohl eher nicht möglich.

Wichtig:

Für eine Bewerbung und Einstellung bei der Bundeswehr ist der qualifizierende Hauptschulabschluss nicht zwingend erforderlich, auch wenn empfohlen. Wer über sehr gute Leistungen in den geforderten Fächern verfügt, kann sich auch ohne QA bewerben und hat ebenfalls gute Chancen.

Verfügt man nun über die geforderten Voraussetzungen und hat sich erfolgreich schriftlich beworben, so steht als nächster Schritt auf dem Weg zum Ausbildungsvertrag, das Auswahlverfahren an.

Das Auswahlverfahren

Bevor man zum Auswahltest geladen wird, trifft die Bundeswehr eine Vorauswahl an geeigneten Bewerbern und Bewerberinnen anhand der eingereichten Bewerbungsunterlagen. Bewerbungsschluss für das neue Ausbildungsjahr ist generell immer der 31.12. des Vorjahres.

Bei der Vorauswahl der Bewerber/innen sind die Noten und freie Beurteilung der letzten Zeugnisse sowie der Gesamteindruck der Bewerbungsmappe ausschlaggebend. Punktet man hier, erhält man die schriftliche Einladung zu einem Bewerberauswahltest. Dieser findet im Regelfall über einen ganzen Tag verteilt an einem der ausbildenden Standorte statt, zu dem mehrere Bewerber/innen gleichzeitig geladen werden.

Der Bewerberauswahltest besteht aus zwei bis drei Teilen.

Schriftlicher Teil des Auswahlverfahrens

Dieser Teil findet als erster Teil der Testreihe statt. Er ist nach den Erfordernissen des jeweiligen Ausbildungsberufs aufgebaut, denn man erlernen möchte. Er beinhaltet im Einzelnen einen

  • Rechtsschreibtest
  •  Aufsatz
  •  Mathematiktest
  •  Physiktest
  • Logisches Denken
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  •  Ein Test aus dem Wirtschafts- und Sozialbereich
  • Fragen zum technischen Verständnis
  • Konzentrationstest

Praktischer Teil des Auswahlverfahrens

Je nach Berufsbild, für das man sich beworben hat, kann der praktische Test eine Arbeitsprobe oder ein kurzes Praktikum in der Ausbildungsdienststelle sein.

Hat man diese beiden Test-Teile erfolgreich hinter sich gebracht, so steht der Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis im Regelfall nichts mehr entgegen. Für all diejenigen, die beide oder einen der beiden Test-Teile nicht erfolgreich bestanden haben, ist dies noch nicht das Aus. Der/die Bewerber/in erhält die Möglichkeit, am dritten Teil der Testreihe teilzunehmen.

Mündlicher Teil des Auswahlverfahrens

Dieser Teil findet in Form eines Vorstellungsgesprächs statt. Bei diesem Vorstellungsgespräch soll herausgefunden werden, weshalb sich der Bewerber gerade für eine Ausbildung bei der Bundeswehr und für diesen Beruf entschieden hat. Weiter hat dieses Vorstellungsgespräch die Interessen, Hobbys und Einstellung des Bewerbers zum Inhalt um herauszufinden, ob der Bewerber über die charakterliche und fachliche Eignung verfügt, die der Arbeitgeber Bundeswehr von ihm erwartete.

Dieser Teil dient dazu, sich ein Bild von der Person des Bewerbers zu machen.

Wie läuft die Berufsausbildung bei einer der Dienststellen der Bundeswehr ab?

Beginn der Ausbildung

Grundsätzlich ist immer der 01. August oder 01. September eines Ausbildungsjahres der Beginn der Ausbildung mit der viermonatigen Probezeit.

Dauer und Ende der Ausbildung

Die Ausbildung dauert je nach Berufsbild zwischen 24 und 42 Monaten und findet nach dem dualen System statt. Das heißt, dass die Praxis im Betrieb „Bundeswehr“ und die Theorie in der Berufsschule stattfindet. Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung vor einer der zuständigen Kammern (IHK, HwK, Ärtzekammer).

Ablauf der Ausbildung

Dem Auszubildenden werden die beruflichen Kompetenzen und Handlungsfähigkeiten vermittelt, die das Berufsbild im Berufsbildungsgesetz vorgibt und zum Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich sind. Wie in jedem anderen zivilen Ausbildungsbetrieb auch, wird die Ausbildung auch bei der Bundeswehr in der Form durchgeführt, wie es die zeitliche und sachliche Gliederung vorgibt.

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