Rede zur Rente: Mit diesen Gedichten sagen Sie Kollegen stilvoll danke

Ein Mitarbeiter geht in den Ruhestand und Sie sollen zu diesem Anlass eine Rede halten? Kein Problem: Lassen Sie berühmte Menschen für sich sprechen! Mit diesen Gedichten verabschieden Sie Kollegen stilvoll in die Rente. Und Sie begeistern Ihre Zuhörer als guter Redner.

Johann Gottfried Herder: "Abschied"
Jeder Abschied ist betäubend.
Man denkt und empfindet weniger, als man glaubte:
Die Tätigkeit, in die unsere Seele sich
auf ihre eigne weitere Laufbahn wirft,
überwindet die Empfindbarkeit über das, was man verlässt.

August Graf von Platen Hallermund: Trinklied
So lass uns noch einmal vereint,
Die vollen Gläser schwingen;
Der Abschied werde nicht geweint,
Den Abschied sollt ihr singen

Wohlan, wohlauf denn, frisch gehofft!
Kein Wechsel schlag euch nieder!
Wir finden uns vielleicht noch oft,
Vielleicht nicht einmal wieder!

Ist’s künftig nicht, je nun, erbaut
Euch nur am heut’gen Glücke,
Und wer nicht gerne fürder schaut,
Der schaut doch gern zurücke.

Damit sich noch beim letzten Wort
Die Kraft der Liebe zeige,
So gieß ich aus dem Freunde dort,
Dem schönen Freund die Neige.

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Wilhelm Busch: "Ruhestandgedicht"
Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freuden, Schönheit und Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Drum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist’s! Reise, reise!

Heinrich Heine: Stummer Abschied
Wenn Zwei voneinander scheiden,
So geben sie sich die Händ‘
Und fangen an zu weinen,
Und seufzen ohne End‘.

Wir haben nicht geweinet,
Wir seufzten nicht Weh und Ach;
Die Tränen und die Seufzer,
Die kamen hintennach.