Das materialwirtschaftliche Optimum ist ein betriebliches Teilziel, das in das gesamte Zielsystem eines Unternehmens eingebettet ist. Das Erreichen dieses Ziels ist aber mit einer Reihe von Problemen verbunden.
Das Mengenproblem beim Erreichen des materialwirtschaftlichen Optimums
Für den reibungslosen Ablauf der Produktion ist es erforderlich, dass alle benötigten Materialien rechtzeitig zur Verfügung stehen. Dies setzt allerdings voraus, dass die für ein geplantes Produktionsprogramm anfallenden Materialbedarfsmengen richtig prognostiziert werden, und dass sich das tatsächliche Produktionsprogramm vom geplanten nicht unterscheidet.
Da dies in der Praxis meist nicht zutreffen wird, kommt es aufgrund von Unsicherheit in der Bedarfsprognose und übersteigertem Sicherheitsbestreben häufig zur Beschaffung zu großer Materialmengen. Dieses Mengenproblem beim Erreichen des materialwirtschaftlichen Optimums wird durch die bei zunehmender Beschaffungsmenge sinkenden Beschaffungspreise zusätzlich verschärft.
Das Sortimentsproblem beim Erreichen des materialwirtschaftlichen Optimums
Das materialwirtschaftliche Optimum können Sie nur erreichen, wenn Sie die für das geplante Produktionsprogramm benötigten Materialien bezüglich Art und Güte optimal zusammenstellen können. Dies ist wiederum nur bei Verhinderung einer nicht notwendigen Ausweitung des vorhandenen Materialsortiments möglich. Einem solchen Ziel kann man sich annähern – vollständig erreichen kann man es jedoch nicht.
Weitere Probleme beim Erreichen des materialwirtschaftlichen Optimums
Ein weiteres Problem beim Erreichen des materialwirtschaftlichen Optimums ist das Raumüberbrückungsproblem. Trotz der Entwicklung hoch qualifizierter Transportmittel ist der Transport von Materialien immer noch mit Risiken verbunden, die dazu führen können, dass Material zu spät, beschädigt oder nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Auch dieses Problem werden Sie nicht vollständig beseitigen können.
Das Zeitproblem beim Erreichen des materialwirtschaftlichen Optimums äußert sich insbesondere in dem Problem der Bestimmung von optimalen Beschaffungszeitpunkten. Zusätzlich tritt ein Zeitproblem im Zusammenhang mit spekulativen Momenten auf, sofern für bestimmte Materialien im Zeitablauf mit stärkeren Preisschwankungen zu rechnen ist. Hier können Sie mit langfristigen Lieferverträgen versuchen, eine gewisse Sicherheit in Ihre Kalkulation zu bekommen.