Mitarbeiter zu binden ist bald wichtiger als neue einzustellen

In manchen hoch qualifizierten Professionen droht der Arbeitsmarkt auszutrocknen. Teilweise ist die Knappheit schon akut – so herrscht beispielsweise Mangel an Elektroingenieuren. Wichtiger als in der Vergangenheit ist deshalb: die Bindung von Mitarbeitern an das Unternehmen. Jeder verhinderte Weggang eines Mitarbeiters ist besser als die mühevolle Neueinstellung eines Kandidaten, dessen Leistung Sie noch nicht kennen.
Vorbild könnte Praxis von Applebees sein, einer Restaurantkette in den USA. Hier bekommen Führungskräfte eine Prämie, wenn ihre Mitarbeiter bleiben. Das stärkt den Anreiz, sich um Bindemaßnahmen zu kümmern.

Bieten Sie Ihren Mitarbeitern eine breite Palette von Arbeitsformaten
Vollzeit 5 Tage pro Woche zu arbeiten ist nicht das richtige Format für jeden Mitarbeiter und jede Lebensphase. Berücksichtigen Sie die Interessen von Eltern mit kleinen Kindern, Mitarbeitern, die einen Pflegefall zu Hause haben, oder solchen, die einige Zeit kürzer treten wollen. Wenn Sie hier das Vollzeit-Arbeitsverhältnis nicht erzwingen, wie das in manchem Betrieb noch üblich ist, haben Sie gute Chancen, den Weggang einer bewährten Kraft zu verhindern.

Aus demografischen Gründen wird die Nachfrage nach komprimierten Arbeitswochen (an 4 Tagen die Arbeit von 5 Tagen erledigen), geteilten Arbeitsplätze (2 Mitarbeiter, die gleiche Aufgaben haben, besetzen zusammen einen Arbeitsplatz) und Telearbeit (Arbeiten von zu Hause aus, meist für einen Teil der Woche) steigen.

Auch New-Economy-Gestaltungsformen werden Aufwind bekommen
Der Friseur kommt in den Betrieb, die Firma kooperiert mit einem Wäsche-/Bügelservice, ein Fahrradmechaniker kommt jeden Monat und wartet die Zweiräder der Mitarbeiter – all das ist in manchen kalifornischen Unternehmen bereits wieder Standard. Je knapper in der „Alten Welt“ die Arbeitskräfte werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Praxis auch hier wieder mehr Zulauf findet.