Riester-Darlehen der Bausparkassen

Wer den Kauf einer Eigentumswohnung oder den Bau des Eigenheims mit einem Riester-Darlehen finanziert, zahlt weniger Zinsen als für einen herkömmlichen Immobilienkredit. Durch Steuervorteile und staatliche Zulagen lassen sich zudem mehrere tausend Euro sparen.

Mit dem Riester-Darlehen "Wohn-Riester", auch "Eigenheimrente" genannt, fördert der Staat den Immobilienbesitz als Altersvorsorge. Das Gesetz, das am 1. August 2008 in Kraft trat, soll durch verbesserte Einbeziehung von selbstgenutztem Wohneigentum in die steuerlich geförderte Altersvorsorge, Anreize für eine zusätzliche private Vorsorge schaffen.

Immer mehr Wohnungskäufer und Bauherren nehmen die Eigenheimrente in Anspruch. Mit einem Riester-Darlehen gefördert wird allerdings nur selbst genutzter Wohnraum im Inland – das Ferienhaus im Ausland wird nicht begünstigt. Auch dann nicht, wenn der Lebensabend dort verbracht werden soll.

Das Eigenheim als Altersvorsorge: Wie funktioniert das Wohn-Riester-Darlehen?

Wohn-Riester-Darlehen und Riester-Rente sind zwei verschiedene Dinge – oft wird fälschlicherweise angenommen, dass zunächst ein Riester-Rentenvertrag bestehen müsse, um das Wohn-Riester-Darlehen in Anspruch zu nehmen. Wer allerdings schon seit ein paar Jahren in einen Riester-Vertrag einzahlt, kann bis zu hundert Prozent des bereits angesparten geförderten Vermögens für den Kauf einer Wohnung oder den Bau eines Hauses entnehmen. Eine Pflicht zur Rückzahlung besteht seit Inkrafttreten des Eigenheimrentengesetzes nicht mehr.

Der Erwerb oder Bau des Eigenheims muss allerdings innerhalb von 12 Monaten nach Auszahlung des Altersvorsorgekapitals erfolgen. Das Geld kann jedoch auch für die Entschuldung einer selbstgenutzten Immobilie genutzt werden. Wohnimmobilien, die vor dem 1. Januar 2008 erworben oder gebaut wurden, sind vom Wohn-Riester-Darlehen ausgeschlossen.

Welche Unternehmen bieten Wohn-Riester-Verträge an?

Außer den bisherigen Anbietern von Riester-Produkten wie Versicherungen und Banken, bieten seit Inkrafttreten des Eigenheimrentengesetzes auch Bausparkassen und Wohnungsgenossenschaften die geförderten Anlageprodukte an. Finanztest der Stiftung Warentest gibt Auskunft darüber, welche Anbieter die günstigsten sind.

Riester-Darlehen als Kombidarlehen von Bausparkassen

Wohn-Riester-Darlehen werden als normale Bankdarlehen (Riester-Darlehen mit direkter Tilgung) oder als Kombidarlehen von Bausparkassen (Bausparvertrag + Darlehen) angeboten. Die Zeitschrift Finanztest der Stiftung Warentest hat zehn Wohn-Riester-Kombikredite von zehn verschiedenen Bausparkassen unter die Lupe genommen und kam zu dem Ergebnis, dass die Bausparkassen günstigere Zinsen anbieten als vergleichbare Bankdarlehen. Zudem sind die Zinsen während der gesamten Laufzeit (maximal 24 Monate) fest – bei einem herkömmlichen Immobilienkredit ist der Zinssatz dagegen nur für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben.

Wohn-Riester-Darlehen: Zinsen

Die Zinsunterschiede sind enorm, so Stiftung Warentest: "Beim 150.000-Euro-Kredit von Schwäbisch Hall, dem günstigsten bundesweiten Anbieter von Riester-Kombikrediten im Test, sind die Hauseigentümer nach 23 Jahren und 8 Monaten schuldenfrei. Mit der gleichen Monatsrate hätten sie beim Darlehen der Allianz zu diesem Zeitpunkt noch gut 15.000 Euro Schulden."