Gelungene Integration: Toledo aus christlicher Perspektive

Die gelungene Integration in Toledo lässt sich aus der Perspektive der jeweiligen religiösen Gemeinde unterschiedlich darstellen. Hieraus ergibt sich für die christliche Gemeinde folgendes Bild:

Gelungene Integration: Christen in Toledo
Die Christen des 13. Jahrhunderts regierten die Stadt Toledo und den größten Teil von Spanien. Nach schwierigen Kriegen, die zu jener Zeit noch nicht zu Ende waren, fanden die Christen gut organisierte und ordentlich verwaltete Städte in Spanien vor. Sie trafen in Spanien auf eine entwickelte Wirtschaft, moderne landwirtschaftliche Methoden und eine fortgeschrittene Kultur. Dies alles war das Ergebnis muslimischer Aktivitäten.

Den Christen in Toledo war bewusst, dass sie viel von den Muslimen lernen könnten. Hinsichtlich ihrer Religion hatte die Kirche vorgeschrieben, dass die Muslime zum christlichen Glauben übertreten und ein Teil der christlichen Kirche werden müssten. Die religiösen christlichen Anführer jener Zeit vertraten die Ansicht, dass Muslime Ungläubige seien, die das christliche Land entweihten. Jeder, der sich weigert in das Christentum überzutreten, sollte als Ungläubiger behandelt und bestraft werden.

Alfonso X: Gegen die Diskriminierung zwischen den Gemeindegruppen
König Alfonso X versuchte jedoch das friedliche Leben in der Stadt Toledo zu erhalten und er stellte sich gegen jede Form der Diskriminierung zwischen den Gemeindegruppen. Er wagte es sogar, die Erlasse des Papstes zu ignorieren, welche die Einführung von Identifikationsmerkmalen für jede nichtchristliche Gemeindegruppe verlangten.

Jedoch gab es Minderheitsgruppen in der christlichen Gemeinde, die sich gegen Alfonso stellten und von ihm die Einhaltung der päpstlichen Erlässe forderten. Sie forderten eine strenge Beaufsichtigung der Muslime und eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit. Während sich Mitglieder verschiedener Religionsformen im königlichen Palast trafen und gegenseitig mit ihren Reden bereicherten, beschwerten sich manche Christen, dass fremde Dichter und Intellektuelle im Palast gesehen wurden.

Andere störten sich daran, dass der königliche Schatz in den Händen von Finanziers der jüdischen Gemeinde lag.

Die jüdische Gemeinde, die schon viele Jahre in Toledo lebte, war zu jener Zeit hoch entwickelt und ihre Mitglieder waren stets bereit den Christen zu helfen, ein geregeltes und routiniertes Leben zu erhalten. Die Juden sprachen fließend Arabisch und kannten die muslimische Lebensart und Kultur. Aus diesem Grund konnten die Christen von der jüdischen Mitarbeit nur profitieren.

Den Christen war klar: Wenn sie eine kultivierte und sich bereichernde Gemeinde entwickeln und das Wissen, welches das Königreich groß gemacht hatte, weiter nutzen wollten, mussten sie die Muslime dazu bewegen, dem christlichen Königreich gegenüber loyal zu sein. Hierfür mussten sie den Muslimen erlauben, ihr Leben in Ruhe leben zu können und sie hierin unterstützen.

Da das christliche Königreich in Toledo einen christlichen-kreuzfahrenden Charakter hatte, war die Kirche die oberste Instanz und die Christen in Toledo mussten die Anordnungen des Papstes befolgen. Dies musste auf Dauer zu einem Dilemma führen, da Alfonso sich nicht immer wieder gegen kirchliche Erlasse stellen konnte.