Gartenarbeit im Herbst: Rosen schneiden oder nicht?

Rosen schneidet man im Frühjahr, heißt es in den Lehrbüchern. Aber was ist, wenn die Rosen von Pilzkrankheiten wie Mehltau, Rost oder Sternrußtau befallen sind? Deswegen gehört zu den Arbeiten im Herbst meist auch ein Rosenschnitt. Nur Mut, mit ein paar Tipps können Sie gar nicht so viel falsch machen.

Selbst die Expertenmeinungen gehen in Sachen Rosen schneiden manchmal auseinander. Vor Jahren sah ich prächtige Edelrosen auf der Insel Mainau. Sie wurden wie in England kaum geschnitten und entfalteten sich ähnlich wie Wildrosen. Sie hinterließen bei mir bis heute einen nachhaltigen Eindruck.

So eine Fülle braucht natürlich Platz. In unseren Gärten sieht es häufig anders aus. Platz ist eher Mangelware. Also: Rosen schneidet man im Frühjahr, wenn es um formale Aspekte geht.

Rosen schneiden Sie im Herbst zur Krankheitsvorbeuge

Die meisten Pilzkrankheiten wie Sternrußtau, Mehltau oder Rost überwintern in abgestorbenen Blatt- und Stängelresten. Diese müssen im Herbst sorgfältig und vollständig vom Beet und von den Pflanzen entfernt werden, damit im kommenden Jahr die Rosen weniger schnell befallen werden. Dazu werden auch betroffene Triebe mit einem sauberen, waagerechten Schnitt abgeschnitten. Das Schnittgut darf nicht auf den Kompost (sonst überwintern dort die Pilze), sondern gehört in die Biotonne. 

Wie tief sollen die Rosen geschnitten werden?

Schneiden Sie nicht zu tief. Der Frost wird in die oberen Enden der Äste eindringen. Sie können dann im Frühjahr die Rosen auf Form schneiden.

Was ist sonst noch zu tun?

Manche „häufeln die Rosen an“, das heißt, Erde wird bis über die Veredelungsstelle gehäufelt. Andere bedecken Ihre Lieblingspflanzen mit Fichtenzweigen. Diese Maßnahmen lasse ich mittlerweile weg. Rosen sind winterhart, der Schnee schützt obendrein.

Tipp: Stehen die Rosen in Kübeln oder erhöht in Betonringen sollten Sie die Wurzelzone vor Frost schützen. Geeignet sind Lochfolien aus Plastik oder Jute.

Sie sehen: Alles was Sie brauchen ist eine scharfe Gartenschere, etwas Einfühlungsvermögen und Beobachtungsgabe. Rosen sind nicht so kompliziert, wie man manchmal glaubt!

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