Kritikgespräch mit einem Auszubildenden: Das ist zu beachten

Steht ein Kritikgespräch mit einem Auszubildenden an, dann ist jede Menge Fingerspitzengefühl gefragt. Beachten Sie daher einige grundlegende Regeln und bereiten Sie sich auf das Kritikgespräch vor. So erreichen Sie Ihre Ziele und können den Auszubildenden zusätzlich motivieren.

Wenn ein Auszubildender öfter mal über die Stränge schlägt, dann wird ein Kritikgespräch fällig. Die Ursachen können vielfältig sein: kleine Verspätungen, lasche Einstellung, unflätige Äußerungen. Wenn etwas daneben läuft, was aber keine Abmahnung oder gar Kündigung rechtfertigt, dann ist ein Kritikgespräch in der Regel der beste Weg, um den Auszubildenden wieder in die Spur zu bringen.  

Für das Kritikgespräch sollten Sie auf jeden Fall ausreichend Zeit einplanen. Schließlich dauert es in der Regel, bis man zum Punkt kommt. Und gerade bei einem wichtigen Thema darf nicht der Eindruck entstehen, der nächste (noch wichtigere) Termin stünde schon an. Sorgen Sie zudem für eine angenehme Atmosphäre am Gesprächsort. Handelt es sich um Ihr Büro, dann sollten Sie Störungen durch Telefon und Besuch bereits im Vorfeld – zum Beispiel durch Rücksprache mit dem Vorzimmer – verhindern.

Diese Inhalte sollten bei einem Kritikgespräch nicht fehlen:  

  1. Sprechen Sie – möglicherweise nach einer gewissen Vorlaufzeit – klar an, worum es im Kritikgespräch geht. Worin besteht das Fehlverhalten des Auszubildenden? Und warum können Sie dies auf Dauer nicht dulden? Gehen Sie so sicher, dass der Auszubildende die Regeln, an die er sich halten soll, auch tatsächlich kennt.  
  2. Erwähnen Sie auch, welche Folgen drohen, wenn sich das Verhalten des Auszubildenden nicht ändert. Wer regelmäßig morgens oder nach der Berufsschule zu spät kommt, der muss beispielsweise früher oder später mit einer Abmahnung rechnen. Und das kann letztlich im Extremfall die Ausbildung insgesamt gefährden. Auch das muss der Auszubildende wissen und ggf. im Kritikgespräch erfahren.
  3. Vereinbaren Sie das weitere Vorgehen und einen neuen Termin. Zeigen Sie dem Auszubildenden so, dass Sie auch nach dem Kritikgespräch am Ball bleiben. Machen Sie deutlich, welche Verhaltensweisen Sie von ihm erwarten und vereinbaren Sie gleich den nächsten Termin. Darin sollten dann die Fortschritte, aber ggf. auch weitere Probleme erörtert werden.  
  4. Motivieren Sie den Auszubildenden, indem Sie ihm im Kritikgespräch den Nutzen eines verbesserten Verhaltens klar machen. Pünktlichkeit beispielsweise wird im gesamten Berufs-, aber auch Privatleben für den Auszubildenden von Nutzen sein. Freundlichkeit und Einsatzbereitschaft schaffen Verbündete, die letztlich zu Hilfsbereitschaft der Kollegen und Ausbilder führen. Erhöhte Leistungsbereitschaft führt zu besseren Ausbildungsergebnissen und Berufschancen. So geben Sie dem Kritikgespräch zum Abschluss eine positive Note.