Bürohund: Ein Muss für jedes Unternehmen!

"Wenn ich könnte, würde ich Ihnen einen Hund verschreiben." Das war die klare Aussage eines Arztes, der eine Freundin von mir behandelte. Sie war an Depressionen und Burn-out aufgrund einer Überlastung am Arbeitsplatz erkrankt und für gut 3 Jahre ausgefallen. Inzwischen arbeitet sie wieder. Und sie hat einen Hund, allerdings nicht auf Rezept.

Ihr Chef gestattet es, dass sie den Hund mit ins Büro nimmt. Die einhellige Meinung von Kollegen und Vorgesetzten ist, dass die Atmosphäre am Arbeitsplatz besser geworden ist. Trotz (oder wegen?) gelegentlicher Ablenkungen durch den Hund sind die Mitarbeiter produktiver, weil sie entspannter sind. Und meiner Freundin geht es auch deutlich besser.

Insgesamt wird im Moment viel diskutiert, ob Hunde am Arbeitsplatz sinnvoll sind oder nicht. Verfolgt man die Diskussion, so stellt man fest, dass es offensichtlich nur „schwarz“ oder „weiß“ dabei gibt.

Die Hauptargumente der Gegner sind:

  • Hunde lenken ab.
  • Es gibt Mitarbeiter und Besucher, die Angst vor Hunden haben.
  • Es gibt Allergiker, die auf Hunde reagieren. Hunde sorgen für Unruhe im Büro.

Die Argumente für einen Bürohund

Die Befürworter sehen sowohl Vorteile für Unternehmen als auch für die Mitarbeiter und nicht zuletzt für den Hund. Sie berufen sich auf Untersuchungen, die belegen, dass Hunde maßgeblich zum Stressabbau der Mitarbeiter beitragen. Hunde am Arbeitsplatz sorgen dafür, dass das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird, das seinerseits Stresshormone absenkt. Sie helfen dabei, kurz positive Unterbrechungen der Arbeitsabläufe sicherzustellen.

Kommt der Hund an einen Schreibtisch, wird jeder Mitarbeiter auf ihn reagieren und seine Arbeit kurz unterbrechen und sich dem Tier zu wenden. Das Pausen die Produktivität fördern, ist nun wirklich nichts Neues mehr. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Bürohund e.V., Markus Beyer, spricht daher auch von einer Erinnerungs-App mit Fell, dass man für sich und andere sorgen soll.

Markus Beyer verweist weiter darauf, dass nur 7 % der Bevölkerung eine Sensibilität für Hundehaare aufweisen. Lediglich bei einem knappen Drittel davon zeigen sich tatsächliche allergische Reaktionen. Das ist deutlich weniger als bei Hausstaub. Dieses Problem lässt sich im Unternehmen organisatorisch einfach regeln, indem man zum Beispiel hundefreie Zonen einrichtet.

Er berichtet weiter, dass viele Menschen, die zunächst Kunden skeptisch gegenüberstehen, ihre Haltung ändern. Oft kommt diese Skepsis nämlich daher, dass sie Hunde überhaupt nicht kennen. Gleichwohl liegt es natürlich in der Verantwortung des Hundehalters, dafür zu sorgen, dass sein Tier die Kollegen und Besucher nicht ängstigt.

Positive Erfahrungen von Unternehmen mit Bürohunden

Zahlreiche große Unternehmen wie zum Beispiel Google oder Amazon oder auch Fressnapf haben positive Erfahrungen damit gemacht, dass Mitarbeiter ihre Hunde mitbringen dürfen. Die Unternehmen haben so ausgeglichenere, motiviertere und loyalere Mitarbeiter.

Spielregeln für Bürohunde

Entscheidend sind allerdings klare Spielregeln. Grundsätzlich geht es überhaupt nicht ohne die Zustimmung des Arbeitgebers. Dieser setzt auch die Rahmenbedingungen fest. Dazu kann zum Beispiel eine Oberzahl von Hunden pro Abteilung oder Etage gehören. Sinnvoll wird es in jedem Fall auch sein, sich eine Haftpflichtversicherung für die Tierhalterhaftpflicht vorlegen zu lassen. In vielen Bundesländern sind diese sowieso vorgeschrieben.

Der Hund wird ausgeglichener sein und weniger stören, wenn er einen Rückzugsort hat. Man muss wissen, dass Hunde bis zu 80 % des Tages ruhen. Das setzt natürlich voraus, dass man ihnen diese Gelegenheit auch gibt. Und natürlich muss der Hund einigermaßen sozialisiert sein. Er darf sich also zum Beispiel nicht ständig mit Artgenossen oder Menschen „in die Haare bekommen.“

Mein Fazit: Bürohunde sind ein Segen

Mein Labrador Max darf mit ins Büro und er begleitet mich sogar zu Meetings. Auch diejenigen, die beim 1. Mal etwas verwundert geguckt haben, fragen mich inzwischen, ob ich den Hund wieder mitbringe. Die Atmosphäre in den Besprechungen ist besser. Es hat bis jetzt keinen einzigen problematischen Vorfall mit Max gegeben. Kein Wunder, dass ich Hunde im Büro eher für einen Segen als für einen Fluch halte. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, die meiner Freundin und vielen Gesprächen kann ich mich dem eingangs erwähnten Arzt nur anschließen. Schade, dass es Hunde nicht auf Rezept gibt.

Was halten Sie von Hunden im Büro? Vielleicht nehmen Sie Ihren eigenen Hund mit zur Arbeit? Finden Sie, dass es generell erlaubt sein sollte, seinen Hund mit zur Arbeit zu bringen? Oder sind Sie strikt dagegen? Sagen Sie uns Ihre Meinung!

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