Von der Villa des Vereins der Berliner Künstler ist es nur ein Katzensprung bis zum Kaffeehaus von Esther Stammberger, die mit ihrer Idee eine Alternative zum Mainstream der Coffee-to-go-Ketten bieten möchte, von denen die vielbesuchte Region um den Hackeschen Markt nur so strotzt.
"Neben einem feinen italienischen Kaffee servieren wir unseren Gästen hausgemachte Kuchen und Plätzchen nach urtümlichen Rezepten, die noch von meiner Großmutter stammen und natürlich Eigenkreationen", so die aus Bayern stammende Kaffeehaus-Inhaberin.
Dass Aussagekräftiges und Fokussierendes in der Kunst in keinerlei Widerspruch zum Handgefertigten in der Zuckerbäckerkunst stehen müssen, zeigen die Eierlikör-Torte, das Engadiner Nussgebäck oder die Schokoladen-Tarte: "Wir verwenden nur natürliche Lebensmittel und gute Produkte. Auch damit möchte ich ein Zeichen setzen gegen den Mainstream-Tourismus."
Konditorkunst und Fotokunst im Kaffeehaus Brandauer
Neben Althergebrachtem aus der Konditorei bietet "Das Brandauer" Berliner Künstlern die Möglichkeit zur Ausstellung. "Ich möchte an die Literaten- und Künstlertradition der 20er- und 30er-Jahre anknüpfen, in denen Schriftsteller und Maler sich an Orten wie diesem zum Austausch trafen. Manche Tage kommen Künstler mit Laptops, um hier zu schreiben oder Milieustudien zu betreiben", so Stammberger.
Der Berliner Kaffeehaus-Winter ist ruhig, im Sommer jedoch hat das Café am Monbijou-Park "Full House".
Service: "Das Brandauer" am S-Bahnbogen 151, Burgtrasse/Monbijou-Park, 10178 Berlin
Quellen: Vor-Ort-Recherche, Blitzinterviews mit Kaffeehaus-Inhaberin Esther Stammberger