Wenn Mütter wütend auf ihre Kinder sind

Wut auf das eigene Kind ist ein Tabu, über das Eltern – voller Schuldgefühle – lieber nicht sprechen. Dass sie wütend werden, ihre Kinder anschreien oder auch mal grob werden, ist zwar pädagogisch nicht unbedingt das sinnvollste Verhalten, aber es lässt sich manchmal einfach nicht vermeiden. Schließlich sind Mütter und Väter auch nur Menschen!

Wenn auch Sie gelegentlich wütend auf Ihr Kind sind, ist das völlig normal und anderen geht es genauso. Wutausbrüche können für ein Kind zwar recht beängstigend sein. Doch ist es allemal besser, zu seinem Wutausbruch zu stehen als Gefühle wie Wut zu unterdrücken versuchen. Ständig unterdrückte Wut entlädt sich oft im unpassendsten Moment um so heftiger! Wenn es für einen (gelegentlichen!) Wutausbruch einen triftigen Grund gab, kann Ihr Kindergartenkind häufig schon einsehen, dass es etwas falsch gemacht hat. Ist Ihr Verhältnis zueinander sonst gut, wird Ihr Kind keinen Schaden davontragen. Und Wut kann für Sie eine beträchtliche Kraftquelle sein und ein Ansporn, dieses oder jenes endlich zu ändern!Gefährlich wird es erst, wenn Wut Ihrem Kind gegenüber praktisch zum Dauerzustand wird. Dann stecken meist tiefer liegende Ursachen dahinter, z.B. dass Ihr Kind häufig Charakterzüge oder Eigenschaften zeigt, die Sie bei sich selbst vehement ablehnen. In solchen Fällen ist es notwendig und hilfreich, sich fachliche Hilfe in einer Erziehungsberatungsstelle (die Adresse der nächstgelegenen psychologischen Beratungsstelle finden Sie unter www.bke.de) oder psychotherapeutischen Praxis zu suchen.

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