Bereits im Säuglingsalter können Sie Ihr Kind in Rahmen des Babyschwimmens ans Wasser gewöhnen. Dabei lernen die Kleinen zwar nicht schwimmen, aber gewöhnen sich ans „kalte Nass“, berichtet „Gesundheit & Erziehung für mein Kind“. Mittlerweile können Sie in vielen Schwimmbädern Wassergewöhnungskurse für Kinder ab drei Jahren buchen. Wasserscheuen Kindern wird hier mit viel Spiel und Spaß die Angst genommen, und die Knirpse üben schon einmal wichtige Voraussetzungen für das spätere Schwimmen und Tauchen ein, z. B. Luft anhalten beim Untertauchen.
Erst ab 5 Jahren klappt richtiges Schwimmen. Mit vier Jahren können sich Kinder kurze Zeit mit Wassertreten über Wasser halten. Den relativ einfachen Bewegungsablauf des Kraulens, der noch keine regelmäßige Atmung erfordert, können Kinder ab etwa fünf Jahren erlernen. Brustschwimmen klappt häufig erst ab sechs Jahren, denn die Zusammenarbeit von Armen und Beinen erfordert eine Körperkoordination, die erst in diesem Alter richtig ausgebildet ist.
Tipp: Ihr Kind sollte erst dann schwimmen lernen, wenn es ohne Stützräder sicher Fahrrad fahren kann. Dies ist nämlich ein Zeichen, dass Koordination und Motorik so weit entwickelt sind, dass ihnen die Schwimmtechnik keine größeren Probleme mehr bereitet.
Mädchen sind beim Schwimmen lernen oft geschickter als Jungen. Diese setzen oft zu viel Kraft ein, was beim Schwimmen eher ungünstig ist, da es auf wohl dosierte Bewegungen ankommt.
12 Tipps, wie Ihr Kind mit Ihnen schwimmen lernt
1. Sie sollten möglichst zweimal die Woche Ihrem Kinde eine „Schwimmstunde“ geben, wobei die „Stunde“ nicht länger als 15 bis 20 Minuten dauern sollte.
2. Üben Sie mit Ihrem Kind in einem Becken, in dem es gut stehen kann.
3. Bleiben Sie immer dicht bei Ihrem Kind, um es hoch holen zu können, falls es untergeht.
4. Prinzipiell ist keine Schwimmhilfe erforderlich. Wenn Ihr Kind aber ängstlich ist, helfen Schwimmflügel. Empfehlenswert, weil flexibel, sind Schwimmgürtel mit mehreren Styroporelementen. Nach und nach können Sie eines nach dem anderen entfernen, wenn Ihr Kind Fortschritte macht.
5. Lassen Sie Ihr Kind gestreckt im Wasser liegen, zum Üben am besten in Rückenlage. Halten Sie es an den Schultern und bitten Sie es, den Kopf möglichst weit nach hinten zu legen. Das hilft ihm, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es sich am besten über Wasser hält.
6. Bringen Sie Ihrem Kind bei, wie es vermeiden kann, Wasser in Mund und Nase zu bekommen: Lassen Sie es in Ihren Armen bäuchlings im Wasser liegen und kräftig blubbern (Luft aus dem Mund blasen), denn beim kräftigen Ausatmen kommt kein Wasser hinein. Wenn Ihr Kind taucht, sollte es nach dem Auftauchen den Mund öffnen und tief einatmen. Holt es nämlich durch die Nase Luft, läuft es Gefahr, Wasser einzuatmen.
7. Halten Sie Ihr Kind immer wieder dazu an, mit offenen Augen zu tauchen wenn nötig, mit Hilfe einer Schwimmbrille. Das verbessert die Orientierung und beugt Angst vor.
8. Üben Sie Arm- und Beinbewegungen zunächst getrennt. Lassen Sie Ihr Kind z. B. auf einem Schwimmbrett liegend kräftig mit den Beinen strampeln. Es wird schnell merken, dass es damit prima vorankommt.
9. Halten Sie Ihr Kind bei den ersten Schwimmzügen mit ausgestreckten Armen an der Hüfte. So hat es viel Platz für seine Arm- und Beinbewegungen, auch wenn diese noch etwas unkoordiniert sind.
10. Kann Ihr Kind ein paar Schwimmzüge machen, ohne unterzugehen, üben Sie am besten zu dritt. Z. B. können sich Mutter und Vater im Wasser gegenüberstehen, und Ihr Kind schwimmt von einem zum anderen. Anfangs sollte der Abstand ganz gering sein; er wird dann mit zunehmender Sicherheit Ihres Kindes immer größer.
11. Verlangen Sie von Ihrem Kind anfangs keine korrekte Schwimmtechnik. Es soll vor allem Freude am Schwimmen haben.
12. Bringen Sie Ihrem Kind die wichtigsten Baderegeln bei: Es darf nicht mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen. Es darf allein nicht zu weit hinausschwimmen. Es muss bei Gewitter das Schwimmbecken oder den See sofort verlassen. Es darf nur dort ins Wasser springen, wo es auch tief genug ist.
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