Ab wann sollten Kinder Schwimmen lernen?

In vielen Schwimmhallen werden Babyschwimmkurse angeboten. Etwa ab einem Alter von vier Monaten kann man mit seinem Baby einen solchen besuchen. Hier kommt es weniger darauf an, das Schwimmen zu erlernen, sondern so werden die Kinder von klein auf an Wasser gewöhnt und verlieren die Scheu vor dem nassen Element.

Für Klein- und Vorschulkinder finden sogenannte Wassergewöhnungskurse statt. Das ist die Vorstufe zu einem Seepferdchenkurs und dient dazu, den sozialen Umgang der Kinder miteinander rund ums Element Wasser zu fördern und bereitet die Kleinen spielerisch auf das Schwimmen lernen vor. Wer merkt, dass sein Kind eher Angst vor dem Wasser hat, sollte von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.

Seepferdchen als erstes Schwimmabzeichen

Erst im Alter von fünf bis sechs Jahren haben Kinder die motorischen Fähigkeiten, gezielte Schwimmbewegungen zu machen. Wenn Sie sicher gehen wollen, dass Ihr Kind selbständig schwimmen lernt, dann melden Sie es zu einem Schwimmkurs an, an deren Ende es das Seepferdchen als erstes Frühschwimmerabzeichen ablegen kann. Dazu muss Ihr Kind 25 Meter schwimmen können, sich trauen, vom Beckenrand zu springen und es muss durch Tauchen einen Gegenstand aus etwa brusttiefem Wasser holen.

Sie können Ihrem Kind auch selbst das Schwimmen beibringen. Für das Ablegen des Seepferdchens muss nicht zwingend ein Schwimmkurs besucht werden. Allerdings tun sich viele Kinder bei den eigenen Eltern schwer damit und haben außerdem in einer Gruppe mehr Spaß bei der Sache. Noch dazu bekommen sie in einem Schwimmkurs die nötigen und lebenswichtigen Baderegeln beigebracht. Wenn Ihr Kind an einem Schwimmkurs teilnimmt, sollten Sie es auch besser vermeiden, sich in Sichtweite Ihres Kindes aufzuhalten. So traut es sich erfahrungsgemäß mehr zu.

Wie helfe ich meinem Kind beim Schwimmen lernen?

Viele Eltern erwarten zu früh von ihren Kindern, dass sie schwimmen lernen. Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck, dann funktioniert es nicht und das Kind entwickelt vielleicht sogar eine Abneigung gegenüber Wasser. Versuchen Sie lieber, so oft wie möglich gemeinsam baden zu gehen. Dabei können sie während verschiedener Wasserspiele immer wieder mal versuchen, ob das Kind ein paar Schwimmzüge freiwillig macht.

Spielen Sie zum Beispiel den Ball mal ins tiefere Wasser, dass Ihr Kind hinschwimmen muss oder veranstalten Sie ein kleines Wettschwimmen. Werfen Sie einen Tauchring ins Wasser, den Ihr Kind wieder hochholen muss, damit es auch das Tauchen übt. Oder lassen Sie Ihr Kind unter der Luftmatratze durchtauchen.

Aber auch bevor Sie Ihr Kind zu einem Schwimmkurs anmelden, sollten Sie schon ein wenig im Wasser trainieren. So kann sich das Kind schon einmal an das tiefe Wasser im Schwimmbecken gewöhnen. Lassen Sie Ihr Kind dabei Schwimmflügel tragen und bieten Sie ihm ein Schwimmbrett oder eine Poolnudel an. Bei Umgang mit den Schwimmhilfen kann das Kind dann schon mal verschiedene Bewegungen der Arme und Beine üben. Bleiben Sie dabei immer in unmittelbarer Nähe des Kindes.

Ihr Kind entscheidet, wann es schwimmen kann

In der Regel erlernen Kinder zwischen fünf und acht Jahren das Schwimmen. Und nicht jedes Kind, das an einem Seepferdchenkurs teilnimmt, schafft am Ende auch die Prüfung. Manchen Kindern fehlt in diesem Alter noch die Kraft, 25 Meter im Schwimmbecken durchzuhalten. Schimpfen Sie nicht, sondern ermutigen Sie das Kind immer wieder neu zum Schwimmen. Vergleichen Sie nicht mit anderen Kindern, jedes Kind hat seine eigene Entwicklungsgeschwindigkeit. Druck und Drängeln bringt nichts.

Auch nach dem Ablegen des Seepferdchens weiter üben

Hat Ihr Kind das Seepferdchen in der Tasche heißt das nicht, dass es nun auch sicher schwimmen kann. Damit ist nur eine Grundlage für das Beherrschen der Schwimmbewegungen gelegt. Zur Erlangung von mehr Fertigkeiten und Ausdauer sollten Sie weiterhin regelmäßig einmal in der Woche gemeinsam schwimmen gehen.

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