Baderegeln sind wichtig
Wenn Kinder ihr Schwimmabzeichen ablegen, lernen sie auch die Baderegeln kennen. Sobald sie dann im Freibad oder am Meer im Wasser toben, erinnern sie sich selten an das Gelernte. Deshalb ist es wichtig, Kinder rechtzeitig mit den wichtigsten Grundsätzen vertraut zu machen. Aber nur wenn Kinder die Baderegeln verstehen, werden sie diese auch befolgen. Erklären Sie Ihrem Kind ganz genau, wie falsches Verhalten im und am Wasser die eigene Gesundheit gefährdet. Genauso wichtig ist es aber auch, dass Eltern als Vorbilder agieren und sich ebenfalls an die Grundsätze halten.
Baderegeln für Kinder:
1. Gehe nur dann schwimmen, wenn Du gesund bist!
Wer krank ist oder sich unwohl fühlt, verzichtet aufs Schwimmen. Denn durch die Anstrengung kann sich zum Beispiel Fieber verschlimmern. Bei Ohrenerkrankungen kann der Wasserdruck beim Tauchen auf das Innenohr drücken und die Beschwerden vergrößern. Und bei ansteckenden Krankheiten besteht die Gefahr, andere Schwimmer anzustecken.
2. Gehe nicht mit vollem oder leerem Magen baden!
Diese Regel kennt wahrscheinlich jeder, aber oft wird sie übertrieben ausgelegt. Nach einer üppigen Mahlzeit konzentriert sich der Körper auf die Verdauung und ist weniger leistungsfähig. Bei anfälligen Menschen kann die Kombination von Verdauungsarbeit und sportlicher Aktivität zu einem Kreislaufversagen führen. Auch Hunger wirkt in Verbindung mit Leistungssport ungesund und kann zu einem Zuckerschock führen. Hat Ihr Kind nur eine Kleinigkeit wie zum Beispiel ein Brötchen gegessen, kann es unbeschadet im Wasser schwimmen.
3. Kühle dich ab, bevor du ins Wasser gehst!
Diese Baderegel gilt vor allem an heißen Tagen. Wer stark erhitzt ist und dann ins kalte Wasser springt, belastet mit diesem Temperaturwechsel seinen Kreislauf. Im schlimmsten Fall erleidet der Schwimmer einen Kreislaufkollaps. Es ist ratsam, sich vorher unter der Dusche langsam abzukühlen.
4. Verlasse das Wasser, wenn du frierst!
Die meisten Kinder bleiben so lange im Wasser, bis sie vor Kälte zittern. Durch die Unterkühlung ziehen sich die Muskeln zusammen und es besteht die Gefahr, einen Krampf zu erleiden. Blaue Lippen, Gänsehaut und Zähneklappern sind typische Wahrsignale. Spätestens jetzt sollte Ihr Kind aus dem Wasser herauskommen, sich abtrocknen und aufwärmen.
5. Nichtschwimmer bleiben im Nichtschwimmerbereich!
Kann Ihr Kind noch nicht schwimmen, gehen Sie immer zusammen mit ins Wasser. Bleiben Sie immer im Nichtschwimmerbereich. Für Ihr Kind gilt die Regel, es darf nur bis zum Bauch ins Wasser gehen.
6. Spring nur ins Wasser, wenn es frei und tief genug ist!
Wenn ein Kind ohne Rücksicht ins Wasser springt, kann es andere Schwimmer und sich selber verletzen. Bei einem Kopfsprung in unbekanntes Gewässer besteht die Gefahr, im zu niedrigen Wasser mit dem Kopf auf den Boden aufzuschlagen. Die schlimmen Folgen sind ein Schädelbasisbruch oder eine dauerhafte Lähmung.
7. Schätze deine Kräfte realistisch ein und verleite andere nicht zu riskanten Aktionen!
Wenn Jugendliche in der Gruppe schwimmen gehen, fühlen sie sich besonders stark. Sie überschätzen leicht ihre Kräfte und unterschätzen die Gefahren für sich und für andere. Es ist leichtsinnig, einen tiefen See zu durchschwimmen oder in Schifffahrtswegen Mutproben durchzuführen. Und noch gefährlicher ist es, unsichere Schwimmer zum Mitmachen zu überreden.
8. Beachte die Badeordnung!
Ob im Schwimmbad oder im freien Gewässer, an Badestellen gibt es immer auch eine Badeordnung. Es ist sinnvoll, sich diese Regeln durchzulesen. Auf diese Weise erfährt der Schwimmer auch von besonderen Gefahren an dieser speziellen Badestelle. Zum Beispiel signalisieren am Strand Flaggen oder Warntafeln, wann das Schwimmen im Meer zu gefährlich ist. Diese Anweisungen sollte jeder Schwimmer befolgen.
9. Schwimme nicht in sumpfigen oder bewachsenen Gewässern!
Ungeübte Schwimmer geraten leicht in Panik, wenn sie sich in Pflanzen verheddern.
10. Bei Gewitter sofort das Wasser verlassen!
Es macht Spaß, bei Regen zu schwimmen. Aber bei Gewitter besteht Lebensgefahr.
11. Halte Wasser und Umgebung sauber!
Jeder Schwimmer achtet darauf, dass Wasser nicht zu verunreinigen. Wer muss, geht auf die Toilette. Und der Abfall gehört in den Mülleimer.
12. Trockne dich nach dem Schwimmen ab!
Ein nasser Unterleib kühlt schneller aus und ist dadurch anfällig für eine Blasenentzündung. Denn die Kälte verlangsamt die Durchblutung und schwächt damit die Immunabwehr. Die Keime im Schwimmwasser gelangen so leichter in die Blase. Noch besser ist es, auch das Badezeug zu wechseln.
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