Wenn Sie ein Webinar vorbereiten, dann ist es wichtig, dass Sie sich sehr gut mit der verwendeten Applikation, dem virtuellen Klassenzimmer, auskennen. Sie sollten souverän wirken. Technische Pannen sind kein Beinbruch, wie Sie allerdings damit umgehen, ist entscheidend.
Wie sieht Ihr Plan B aus, wenn ein Teilnehmer zum Beispiel Probleme mit dem Einloggen oder mit dem Audio hat? Können Sie ihm einen technischen Support anbieten, eine Telefonnummer, die er anrufen kann, während Sie die anderen Teilnehmer im virtuellen Klassenzimmer nach und nach begrüßen? Ansonsten ist nämlich absolutes Multitasking von Ihrer Seite angesagt und das verbreitet oft Stress und Unruhe.
Bereiten Sie ein paar Folien vor, die den Teilnehmern das virtuelle Klassenzimmer erklären, damit diese sich sicher fühlen und mit Ihnen in Interaktion treten können.
Apropos Folienqualität: Da ein großer Teil der Körpersprache im virtuellen Klassenzimmer wegfällt, sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Qualität Ihrer verwendeten Folien im Webinar legen. Die Folien sollten wenig Text enthalten, stattdessen viele Bilder und Grafiken. Der Text sollte das, was der Trainer erzählt, nur visuell unterstützen.
Eine gute Vorbereitung ist das A und O von Webinaren. Je besser Sie Ihre Interaktionen geplant und vorbereitet haben, desto ruhiger werden Sie und desto sicherer fühlen sich die Teilnehmer.
Ein guter Start im virtuellen Klassenzimmer
Der Beginn eines Webinars ist noch wichtiger als der Beginn eines Präsenzseminars. Denn wenn Sie den Teilnehmern nicht von Anfang an die Unsicherheit oder Sprechhemmungen im virtuellen Raum nehmen und diesen wirklich den Nutzen des Webinars aufzeigen, werden die Teilnehmer schnell wegklicken oder nur mit einem Ohr zuhören, während sie nebenbei etwas anderes tun. Das gilt besonders für kostenlose Webinare und unternehmensinterne Online-Schulungen.
Wichtig ist, gleich von Anfang an den Webinar-Teilnehmern zu erzählen, warum Sie an dem Webinar teilnehmen sollten. Was haben sie wirklich davon? Was ist ihr ganz konkreter Nutzen?
Die Hemmungen im virtuellen Klassenzimmer minimieren Sie am besten, indem Sie einfache Übungsrunde gleich am Anfang anleiten. Zum Beispiel können die Teilnehmer im Chat schreiben, von wo sie zugeschaltet sind oder in einem gemeinsamen Dokument etwas schreiben oder zeichnen.
Ebenso wichtig ist es, dass die Teilnehmer ein Gefühl dafür bekommen, mit wem sie sich im virtuellen Klassenzimmer befinden. Eine kleine Vorstellungsrunde sollte also auf jeden Fall Bestandteil eines Webinars sein. Die Teilnehmerzahl sollte 15 auf keinen Fall überschreiten, wenn Sie ein echtes Training und nicht bloß eine Informationsveranstaltung durchführen wollen.
Die Vorstellungsrunde ist auch eine gute Gelegenheit für die Teilnehmer, ihr Mikrofon vom Headset auszuprobieren. Wer bereits am Anfang einmal gesprochen hat, weiß, wie es geht und so werden etwaige Sprechhemmungen schnell abgebaut.
Interaktion im virtuellen Klassenzimmer
Je mehr Interaktion im Webinar, desto besser. Nutzen Sie alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, wie z. B. Frage- und Feedbackrunden per VoIP oder Chat, Brainstorming, gemeinsames Arbeiten an Dokumenten, Gruppenarbeiten, anonyme Umfragen, etc. Hierfür müssen Sie sehen, was genau in Ihrem virtuellen Klassenzimmer möglich ist und wie Sie es am besten für Ihre Trainingsinhalte umsetzen können.
Wenn Sie die Teilnehmer nicht sofort aktiv einbinden, stellt sich schnell eine gewisse Langeweile beim Teilnehmer ein. Er schaltet dann auf den Passiv-Modus um. Das ist weder für den Teilnehmer selbst noch für Sie als Trainer motivierend.
Und danach gilt: Übung macht den Meister. Üben Sie so oft wie möglich. Machen Sie Generalproben und holen Sie sich Feedback ein. Nur die Übung bringt Ihnen die notwendige Sicherheit im virtuellen Klassenzimmer und hilft Ihnen, wirklich gute und motivierende Webinars durchzuführen.
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