So beginnt Ihr modernes Smalltalk-Märchen
Es war einmal. So beginnen Märchen. Auch moderne, die Sie in Ihrem Smalltalk erzählen dürfen: Es war einmal… ein armes Mädchen. Das wohnte auf einer großen Insel. Leider hatte es keine Arbeit. Obwohl es an einer Universität fremde Sprachen studiert und sogar ein Jahr im Ausland angehängt hatte!
Dann starb ihre Mutter. Mit 45. Doch schien sich ihr Schicksal zum Guten zu wenden: Sie hatte ihren Märchenprinzen kennengelernt und erwartete ein Kind von ihm.
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Noch kein Happy End im Smalltalk
Kommt jetzt das Happy End? Nein, Ihr Smalltalk-Gegenüber muss sich
noch etwas gedulden! Die Ehe wurde geschieden. Für das Kind musste die
Mutter allein aufkommen. Die Sozialhilfe reichte hinten und vorne nicht.
Da kam ihr während einer Zugfahrt eine Idee: Sie würde ein Buch
schreiben.
Aber worüber? Vielleicht über einen jugendlichen Magier, der ein
Internat für Hexen und Zauberer besucht. Sie begann zu schreiben. Bald
hatte sie so viel Material zusammen, dass es für sieben Bände reichen
würde. Einen Agenten, der ihr Werk verschiedenen Verlagen anpreisen
würde, fand sie auch. Und der fand einen Verlag. Am 26. Juni 1997
erschien der Roman Harry Potter und der Stein der Weisen.
Am Ende wird alles gut – natürlich auch in Ihrem Smalltalk!
Doch Bloomsbury stellte Bedingungen: Nur 500 Exemplare Startauflage. Auch sollte die junge Frau statt ihrer Vornamen nur ihre Initialen J und K nennen. Im Jugend-Fantasy-Bereich verkaufen sich Werke weiblicher Autorinnen erfahrungsgemäß schlecht. Außerdem empfahl man ihr, sich um einen Job zu bemühen. Vom Bücherschreiben allein könnten bekanntlich nur die ganz berühmten Schriftsteller leben.
Ihr Smalltalk-Gegenüber wird’s längst erraten haben: Es kam anders. Joanne Kathleen Rowling ist heute eine der meistgelesenen Autorinnen der Welt. Ganz nebenbei ist sie auch Multimillionärin.