Schillers Geburtstag als Smalltalk-Thema

Ginge es nach den Straßennamen in unseren Städten, wäre Friedrich Schiller der beliebteste Dichter: 2.248-mal gibt es in Deutschland eine Schillerstraße, Goethe kommt in dieser Statistik nur auf 2.172 Einträge. Auf dieses Thema können Sie in den nächsten Tagen Ihren Smalltalk lenken, zumal der Dichter am 10. November 2009 250 Jahre alt geworden wäre.

Schiller-Zitate beleben Ihren Smalltalk
Zitate von Schiller gibt es zuhauf. Einige Beispiele, die bestimmt auch Ihr Gesprächspartner kennt. Aber kennt er auch die Hintergründe?

"Daran erkenn‘ ich meine Pappenheimer": Die Kürassiere des Regiments, dem der Titelheld des Dramas Wallensteins Tod Respekt zollt, waren in Pappenheim an der Altmühl stationiert. Das Kompliment war ernst gemeint. Heute wird Wallensteins Ausspruch aber nur noch ironisch verwendet.

"Die Axt im Haus erspart den Zimmermann": Der Held aus Wilhelm Tell repariert mit der Axt das Hoftor, Frau Hedwig räumt im Haus, Sohn Walter spielt mit Pfeil und Bogen. Das Kriegsspiel missfällt der Mutter, der Vater ist stolz darauf. Diskussion und Reparatur beendet Tell mit obigem Spruch.

"Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt": Der Feldmarschall Illo im Drama "Wallenstein" ist ungehalten, weil er so lange auf den General der Kroaten, Graf Isolani, warten muss. Verständnisvoll setzt er jedoch hinzu: "Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen."

[adcode categories=“kommunikation,smalltalk“]

Im Smalltalk interessiert ebenfalls Schillers Alltag
Schiller arbeitete meistens nachts, da er zum Schreiben absolute Ruhe brauchte und ihm die besten Einfälle zuverlässig nach Mitternacht kamen. In seinen ersten Schaffensjahren half er der Kreativität mit einer Flasche Wein nach. Seit dem Wallenstein hatte er jedoch so viel Routine bei der Arbeit entwickelt, dass er keiner Stimuli mehr bedurfte – abgesehen vom vielen Tabak und den ungezählten Tassen Kaffee, mit denen er sich wach hielt. Das alles, verbunden mit der ständigen Nachtarbeit, trug dazu bei, dass Schiller nur 45 Jahre alt wurde.

Und Schillers faule Äpfel? Auch diese Anekdote ist ein Smalltalk-Thema!
Was ist dran an dem Gerücht, dass Schiller faule Äpfel zum Arbeiten benötigte? Eine Menge! Lassen wir den Kollegen Goethe zu Wort kommen. Der war einmal bei Schiller zu Besuch, als dieser gerade nicht zu Hause war.

Goethe wartete in dessen Arbeitszimmer und "bemerkte, dass aus einer Schieblade neben mir ein sehr fataler Geruch strömte. Als ich sie öffnete, fand ich zu meinem Erstaunen, dass sie voller fauler Äpfel war. Ich trat sogleich an ein Fenster und schöpfte frische Luft, worauf ich mich denn augenblicklich wieder hergestellt fühlte. Indes war seine Frau wieder eingetreten, die mir sagte, dass die Schieblade immer mit faulen Äpfeln gefüllt sein müsse, indem dieser Geruch Schiller wohl tue und er ohne ihn nicht leben und arbeiten könne."

Fragen Sie anschließend Ihr Gegenüber, ob er auch erst durch bestimmte Rituale die nötige Ruhe und Kraft zum Arbeiten findet.