Rund 19 Prozent aller Arbeitnehmer sind bei uns in Europa während der Arbeitszeit über einen längeren Zeitraum giftigen Dämpfen und Gefahrstoffen am Arbeitsplatz ausgesetzt. Für 15 Prozent aller Arbeitnehmer ist der Umgang mit Gefahrstoffen sogar Teil ihrer täglichen Arbeit.
Denken Sie zum Beispiel an Personen, die in der Landwirtschaft tätig sind. Diese sind mit Schädlingsbekämpfungsmitteln, Tierarzneimitteln, Lösungsmitteln und Ölen ausgesetzt. Die Gesundheitsschäden in diesem Bereich sind beträchtlich. Viele Mitarbeiter leiden an Hautproblemen oder Atemwegserkrankungen.
Gefahrstoffe am Arbeitsplatz: Was passiert?
Die Auswirkungen von Gefahrstoffen am Arbeitsplatz sind sehr umfangreich. Sie reichen von Hautreizungen, Augenproblemen, Asthma, Verminderung der Fortpflanzungsfähigkeit, Behinderungen bis hin zu Krebs.
Die Arbeitgeber in der Europäischen Union sind verpflichtet, Gesetze einzuhalten, die ihre Mitarbeiter von Schäden vor Gefahrstoffe an ihrem Arbeitsplatz schützen. Es stehen umfassende Leitlinien zur Verfügung, Mitarbeiter gegen Gefahrenstoffe zu schützen.
Die wichtigsten Elemente der Europäischen Rechtsvorschriften sind:
- Schutz der Beschäftigten
- Schutz vor Gefahren, die von chemischen Arbeitsstoffen ausgehen
- Schutz vor Karzinogenen, einschließlich Asbest und Holzstaub
Grundsätzlich müssen Gefahrstoffe ordnungsgemäß gekennzeichnet sein
und von den Lieferanten und Herstellern Informationen und
Sicherheitsdatenblätter bereitgestellt werden.
Wie Sie mit Gefahrstoffen am Arbeitsplatz umgehen:
- Verschaffen Sie sich Klarheit über die spezifischen nationalen Rechtsvorschriften im Umgang mit Gefahrstoffen für den jeweiligen Arbeitsplatz.
- Führen Sie eine Risikobewertung oder Gefährdungsbeurteilung durch. Diese gibt erste Hinweise zur Vorgehensweise und Prioritätensetzung für die Vermeidung von Unfällen mit Gefahrstoffen.
- Legen Sie ein Verzeichnis der jeweiligen Gefahrstoffe an. Dieses enthält auch Angaben über die Menge, das Verfahren beim Hantieren oder Verarbeiten und der Anzahl der Beschäftigten, die dem jeweiligen Gefahrstoff ausgesetzt sind.
- Überprüfen Sie die Prioritäten über die Ersetzung der Gefahrstoffe. Besonders wenn andere Arbeitsverfahren verwendet oder diese verändert werden.
- Informieren Sie sich über die verwendeten Gefahrstoffe. Das einfachste ist, wenn Sie die potentiellen Gefahren miteinander vergleichen und sich die Klassifizierungs- und Kennzeichnungsinformationen ansehen.
- Wenn keine Sicherheitsdatenblätter zur Verfügung stehen, fordern Sie vom Lieferanten technische Unterlagen und Hinweise zur Verwendung an.
- Beachten Sie die Arbeitsplatzgrenzwerte für Gefahrstoffe am Arbeitsplatz und halten Sie diese ein.
- Verwenden Sie technische Schutzausrüstungen wie zum Beispiel Absauganlagen. Wenn das nicht möglich ist, ist eine persönliche Schutzausrüstung einzusetzen.
- Stellen Sie sicher, dass alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden und alle erforderlichen Schutzausrüstungen am Arbeitsplatz von den Mitarbeitern auch verwendet werden!
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