Gefahrstoffe: Viele Stoffe sind explosiv oder neigen zur Explosion!

Was bedeutet "explosiv"?
Laut Definition gelten Gefahrstoffe als explosiv bzw. explosionsgefährlich, wenn sie auch ohne Beteiligung von Sauerstoff aber unter Abgabe von Wärme explodieren können.

Beispiele solcher Gefahrenstoffe sind: Ethylnitrat, Nitroglycerin (wird als Sprengstoff verwendet. Jeder kennt die Bezeichnung Dynamit) und Trinitrotoluol (besser bekannt als TNT),

Diese Gefahrstoffe reagieren auf 4 verschiedene Arten explosiv:  

  1. Sie reagieren unter schneller Entwicklung von Gasen
  2. Sie detonieren (Detonation = schnelle und kräftige Explosion)
  3. Sie deflagrieren (verpuffen = schneller Verbrennungsvorgang)
  4. sie explodieren beim Erhitzen

Was bedeutet: Der Stoff "neigt zur Explosion"?
Gefahrstoffe neigen zur Explosion bzw. gelten als explosionsfähig, wenn sie mit Luft vermischt explodieren können.

Diese Stoffe sind nicht nur Gase oder Dämpfe wie man vielleicht vermuten könnte. Auch Stäube oder Nebel neigen zur Explosion, wenn sie mit Luft vermischt sind.  

Beispiele solcher Gefahrstoffe sind:

  • Staub: Mehlstaub, Aluminiumstaub, Holzstaub, Getreidestaub,
  • Nebel: Ölnebel.
  • Dämpfe: Aceton, Ethanol, Ethylenoxid

Wo kommen diese Gefahrstoffe vor?

  • Lösungsmitteldämpfe können sich an folgenden Arbeitsplätzen freisetzen: Lackierereien, Pharmabetriebe, Restauratoren, Raffinerien, etc.  
  • Stäube die zur Explosion neigen findet man in Tischlereien (Holzstaub), Industriebetrieben (Aluminiumstaub), Lebensmittelproduktion (Backpulver, Mehlstaub, Getreide, Zusätze, etc.).  

Material: auch wo etwas gelagert oder gespeichert wird, kann eine Explosion entstehen: Getreidesilos, Mehlsilos, Sägespäne- Silos, etc.)  

Wann genau kommt es zu einer Explosion?
Es gibt für jeden Stoff bestimmte Explosionsgrenzen. Um eine Explosion zu verursachen, müssen 3 Bedingungen eingehalten werden:

  1. Temperatur,
  2. Stoffkonzentration und
  3. Zündenergie.  

Wie weiß ich, dass der Gefahrstoff "explosiv" ist oder zur Explosion "neigt"?
Jeder Hersteller und Lieferant vom jeweiligen Gefahrstoff muss mit seinem Produkt ein Sicherheitsdatenblatt mitliefern. Darauf können Sie erkennen, in welchem Bereich (Zündtemperatur, Konzentration, Zündenergie) der Gefahrstoff explodieren kann. Machen Sie eine Gefährdungsbeurteilung im Betrieb. Sie können dadurch ermitteln, welche Maßnahmen sie für Ihre Sicherheit gegen eine Explosion treffen müssen.  

Informationen zu Sicherheitsdatenblättern: Gefahrstoffe

Muster eines Sicherheitsdatenblattes: Eine Hilfe für Arbeitgeber