Neue Stundentafeln versprechen mehr Flexibilität

Lob von nicht schulischer Seite für die Kultusbehörde Berlin: Der Bund für Geistesfreiheit München, eine Interessenvertretung von kirchenfreien Menschen, hält die Einführung des Unterrichtsfaches Ethik in Berlin für lobenswert. Möglich machten dies neue Stundentafeln.
"Da es für Angehörige aller Weltanschauungsgemeinschaften gleichermaßen verpflichtend ist, bietet dieses Fach erstmals einen wirklich integrativen Unterricht der Erziehung zu demokratischen Werten." Der Interessenverband sieht in diesem Ansatz eine Vorbildfunktion für andere Bundesländer. Dort sei der Ethikunterricht nämlich nur unter dem Aspekt der "Kompensationsverpflichtung für Religionsflüchtlinge" geschaffen worden.

Zwei flexible Stunden in den Stundentafeln
Es ist der Einführung neuer Stundentafeln in Berlin zu verdanken, dass der Ethikunterricht an der Hauptschule ab dem Schuljahr 2006/2007 in allen Jahrgangsstufen 2-stündig unterrichtet wird. Die Wochenstundenzahl wird sich erhöhen, so dass an den Hauptschulen die Jahrgangsstufen 7 und 8 mit 30, die Stufen 9 und 10 mit 31 Stunden bedacht werden. Dabei bleiben laut Stundentafeln 2 Stunden zur freien Verfügung jeder einzelnen Schule. Diese können zur Belegung eines Wahlpflichtfaches genutzt oder zur Verstärkung der Kernpflichtfächer herangezogen werden.

Gestaltungsspielräume nutzen
Die neuen Stundentafeln führen auf diese Weise zu mehr Flexibilität und verstärkter Eigenverantwortung. Das neue Modell ist in enger Zusammenarbeit mit den Schulen entstanden. Bildungssenator Klaus Böger ist von dem Erfolg der Neuerung überzeugt: "Ich begrüße es, wenn Einzelschulen jetzt ganz individuell in die Umsetzung der neuen Möglichkeiten gehen. Und wenn eine Schule Unterricht am Sonnabend für eine adäquate Lösung hält, ist das natürlich ebenfalls möglich."