Hier erfahren Sie, wie Sie deutschsprachige Filme in Ihren DaF-Unterricht einbauen können und welche Art von Übungen Sie vor dem Sehen, während des Films oder danach mit den Lernern bearbeiten können. Umfangreiches Material zu vielen bekannten Filmen findet sich im Internet.
Wie setzt man Filme im DaF-Unterricht ein?
Wichtig ist, dass Filme generell nicht vor der Mittelstufe (Niveau B1) im Unterricht verwendet werden sollten, um die Lerner nicht zu überfordern und Frustrationsgefühle zu vermeiden.
In der Grundstufe verfügen die Schüler noch nicht über ausreichenden Wortschatz oder ein grundlegendes Verständnis der deutschen Sprache, um authentischen Sprechweisen folgen zu können. Auf Niveau B1 sollten Sie den Film zuerst mit deutschen Untertiteln zeigen, damit sich die Lerner besser an das Filmesehen in deutscher Sprache gewöhnen.
Es empfiehlt sich, einen Film oder Sequenzen daraus im Rahmen eines Themas zu präsentieren, das im Unterricht bereits erarbeitet wurde. Achten Sie darauf, einen bewussten Kontext herzustellen und wichtige Wortschatzgebiete vorzuentlasten. Möchten Sie zum Beispiel das Thema "DDR" oder "Mauerfall" mithilfe eines Films vertiefen, wählen Sie den Film "Goodbye Lenin" oder einen ähnlichen, in dem dieses Stück deutscher Geschichte thematisiert wird. Didaktisierungen zu diesen bekannten Filmen finden Sie bereits im Internet.
Vor dem Sehen
Bevor Sie den Film mit den Schülern sehen, fragen Sie diese, ob sie schon von dem Titel gehört haben oder weitere Werke des Regisseurs kennen. Lassen Sie die Lerner auch Assoziationen zum Titel des Films sammeln oder zu einem Standbild, das ein wichtiges Thema des Films darstellt. Auf diese Weise stimmen Sie die Schüler auf den Film ein und können beispielsweise neuen Wortschatz vorab erklären.
Während des Sehens
Die Schüler sollten sich den Film nicht nur ansehen, sondern dabei selbst in Aktion treten. Hierzu können Sie diverse Zusatzmaterialien vorbereiten und haben zum Beispiel folgende Möglichkeiten, den Lernern den Film näherzubringen:
- Wenn die Schüler über schwächere Deutschkenntnisse verfügen, erstellen Sie Lückentexte: Eine Szene wird mit Untertiteln angesehen, danach ergänzen die Lerner den Lückentext, der eine Zusammenfassung des Filmausschnitts enthält. Daraufhin sieht man die Szene nochmals und die Schüler prüfen, ob ihre Lösungen richtig sind.
- Um die Lerner zum Sprechen zu bringen, haben Sie folgende Option: Eine Hälfte des Kurses geht hinaus und bekommt ein Arbeitsblatt zum Film. Die anderen sehen einen Filmabschnitt und versuchen, sich das Geschehene möglichst genau einzuprägen. Diese Schüler erzählen darauf ihren Mitschülern, die vor der Tür waren, was sie verpasst haben und antworten auf alle Fragen. Das nächste Mal geht diese Hälfte vor die Tür und die andere Gruppe bekommt nun die Möglichkeit, zu sprechen und zu erklären.
- Sie können sogar eine kleine schauspielerische Aufgabe einfügen, die den Lernern in der Regel besonders viel Spaß macht: Sehen Sie den Film bis zu einem Abschnitt, dem eine interessante Diskussionsszene mit möglichst vielen Personen folgt. Die Schüler bekommen nun Rollenkarten, wobei jeder eine der Personen im Film darstellt mithilfe von Stichpunkten, welchen Standpunkt diese Person vertritt. Die Lerner sprechen sich kurz ab, wer welche Rolle spielt und inszenieren den Filmausschnitt nach eigenem Ermessen. Erst danach sehen sie sich die Szene im Film an.
Nach dem Sehen
Nachdem die Lerner den Film zu Ende gesehen haben, empfehlen sich Wortschatzarbeit oder Diskussionen zum Filmthema oder zu verschiedenen Protagonisten. Diese Diskussionen können in Partner- oder Gruppenarbeit durchgeführt werden. Sind die jeweiligen Schüler eher zurückhaltend und kommt eine Diskussion nicht wirklich in Gang, so können Sie die Schüler auffordern, die Handlung des Films zu zweit oder in Kleingruppen weiterzuschreiben oder die Geschehnisse des Films aus der Perspektive einer der Figuren zu beurteilen.