Schulen müssen Cyber-Mobbing definieren
Jede Schule braucht eine einheitliche Definition von Cyber-Mobbing. Über die Ausmaße von Cyber-Mobbing sollten sich Schüler(innen), Eltern sowie die Lehrkräfte im Klaren sein. Es sollte aufgeklärt werden über mögliche Sanktionen sowie die Verantwortung die aktive User im Netz haben. Die Schule sollte ihre Unterstützung anbieten, auch wenn das Cyber-Mobbing außerhalb stattfindet.
Am Anfang jedes Schuljahres wird ein Verhaltenskodex von Eltern, Lehrkräfte und Schülern gemeinsam erarbeitet. Dieser definiert das Verbot der Nutzung von Handys und deren Kamera innerhalb der Schule und es wird klar festgelegt, was Mobbing ist und was für Strafen die Täter erwarten können. Alle Beteiligten aktualisieren diesen Kodex jedes Jahr und unterschreiben diesen.
Cyber-Mobbing: Wer kann etwas dagegen tun?
An der Schule wird ein Anti-Mobbing-Beauftragter einberufen werden. Ein beliebte Lehrkraft die einen Überblick über die Schüler(innen) und deren Kommunikationswege hat. Streitschlichter, die Konflikte innerhalb der Schülerschaft klären, können ebenfalls helfen Mobbing einzudämmen.
Präventionsbeamte oder private Anbieter können an Projekttagen die Schüler(innen) besuchen und sie zum Thema Cyber-Mobbing aufklären. Vermitteln und schnell eingreifen können ebenfalls Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologen.
Die Integration von Cyber-Mobbing im Unterricht wird die Aufmerksamkeit auf dieses komplexe Thema richten. Es zeigt den Schüler(innen), dass es sich um ein Problem handelt, welches wegen seiner großen Tragweite thematisiert werden muss. So erkennen die Schüler(innen), Cyber-Mobbing ist ein Problem und muss eingedämmt werden.
Lehrkräfte sollten sich zu Konfliktthemen weiterbilden, um reagieren zu können, bevor ein Konflikt eskaliert. Die Weiterbildungen können der Lehrkraft helfen, erste Anzeichen von Spannungen zu erkennen und zu handeln.
Der positive Nutzen der neuen Medien sollte gefördert werden. Gemeinsame Erkundungen sicherer Wege sich im Netz zurechtzufinden, sollten auf dem Lehrplan stehen.
Cyber-Mobbing: Was können Lehrkräfte aktiv unternehmen?
Schüler(innen) sollten in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden. Kinder und Jugendliche, die selbstbewusst und selbstbestimmt agieren, können sich in schwierigen Situationen besser helfen. Angriffe werden in der Regel gelassener aufgenommen, wenn das Selbstvertrauen groß ist.
In vielen Fällen sind sich die Täter nicht wirklich im Klaren darüber, was sie mit ihren Taten anrichten. Hier können Lehrer versuchen, die Empathie ihrer Schützlinge zu steigern. Sehr häufig tauchen Cyber-Mobbing Vorfälle in Klassen auf, in denen ein nicht so gutes Klima herrscht. Das Klassenklima sollte mit regelmäßigen Maßnahmen gestärkt werden, dazu zählen vor allem gruppenbasiertes Lernen und „offenes Lernen“.
Wertschätzung füreinander lernen, bedeutet die Beziehungsebene von der Sachebene zu trennen. Für die Lehrkraft bedeutet dies, zwischen Sympathie und objektiven Gegebenheiten zu unterscheiden. Sie muss ein gutes Verhältnis zwischen Lehrenden und Schüler(innen) schaffen. Somit vertrauen sich Schüler(innen) in Fällen von Cyber-Mobbing schneller ihren Lehrer(in) an. Umso schneller in einem Mobbing-Fall agiert wird, desto früher kann den Opfern geholfen werden.
Wie kann man Cyber-Mobbing rechtzeitig erkennen?
Es ist nicht einfach, Cyber-Mobbing rechtzeitig zu erkennen, hierzu trägt beträchtlich bei, dass Erwachsene meistens erst sehr spät eingebunden werden. In sehr vielen Fällen wenn der Konflikt bereits eskaliert ist. Mobbing und Cyber-Mobbing lösen beim Opfer ähnliche Anzeichen aus. Mögliche Hinweise auf Konflikte sind:
- Das Klassenklima verschlechtert sich und die Schüler(innen) begegnen sich unfreundlicher als üblich.
- Freundschaften zerbrechen und beide Parteien empfinden nur noch Hass- und Rachegefühle füreinander. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da die ehemals guten Freunde viele Geheimnisse voneinander wissen.
- Auf Schulveranstaltungen kann man sehr gut erkennen, welche Schüler ausgeschlossen sind.
- Wenn vermehrte gesundheitliche Problem bei einem Schüler(in) auftreten (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, häufiges Fehlen, Schlafprobleme oder bedrückte Stimmung), können diese Anzeichen für Mobbing sein.
- Ein sehr großes Alarmsignal sind plötzliche Verhaltensänderungen. Leistungsabfall. Verschlossenheit und Rückzug in die eigene Welt (z. B. Zimmer) deuten auf Cyber-Mobbing hin.
- Mobbing-Opfer spielen in den meisten Fällen, die Vorfälle herunter, da sie sich schämen. Erwachsene müssen besonders sensibel mit diesem Thema umgehen und immer wieder das Gespräch mit dem Opfer suchen.
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