Schleswig-Holstein: Offene Ganztagsschulen sind nur ein Kompromiss

Nicht nur in Baden-Württemberg regt sich Kritik an den offenen Ganztagsschulen. Auch die GEW in Schleswig-Holstein betont, nur Gebundene Ganztagsschulen hätten einen wirklichen Mehrwert für die Schüler. Nur sie böten ein rhythmisiertes Ganztagsschulkonzept, in dem sich Lern- mit Entspannungs- und Bewegungsphasen ganztägig abwechselten.

Offen Ganztagsschulen nur ein Kompromiss
„Offene Ganztagsschulen bleiben letztlich nur institutionalisierte Notlösungen", so Matthias Heidn, GEW-Landesvorsitzender. Trotz des großen Engagements von Lehrkräften, Eltern, Fördervereinen und Trägern liegen für ihn die Defizite auf der Hand.

Defizite der offenen Ganztagwsschulen:

  • Die Teilnahme ist freiwillig;
  • Kosten für Mittagessen und teilweise auch für die Nachmittagsangebote müssen die Eltern tragen;
  • die Angebote sind in der Regel nur unzureichend mit dem Vormittagsunterricht verzahnt;
  • die Qualifikation von Honorarkräften und Elternhelfern ist nicht immer gegeben;
  • es gibt keine angemessene Vergütung.

Mehr Gebundene Ganztagsschulen gefordert
Allerdings räumte Matthias Heidn ein, dass Offene Ganztagsschulen besser seien als gar keine Ganztagsangebote. Der GEW-Landesvorsitzende forderte die Landesregierung auf, ein langfristiges Ganztagsschulkonzept vorzulegen: „Es reicht nicht, den 23 Gebundenen Ganztagsschulen in Schleswig-Holstein bis zu 15 weitere hinzuzufügen, wie das die Landesregierung plant. Ziel muss es sein, im kommenden Jahrzehnt aus mindestens jeder 3. Schule eine Gebundene Ganztagsschule zu machen."

Um den veränderten Schulalltag zu gestalten, brauchten die Schulen mehr Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte.