Zauberhafte Perlen: Perlen weben Schritt für Schritt – Anleitung (Teil 6)

Perlen und Perlen weben sind zeitlos und erfreuen sich unabhängig von Modeströmungen oder Bastelrichtungen einer beständigen Attraktivität. Accessoires mit Perlen heben sich aus der Masse der Konsumgüter heraus, ob einfarbig, in schlichtem Schwarz, Silber und Gold oder anderen Farben. Bunte Muster und Formen sorgen ebenso für Eindruck und peppen das Erscheinungsbild auf.

In der Serie über das Perlenweben haben Sie einige Grundbegriffe gelernt und Tipps zum Entwerfen der Perlenmuster bekommen. Sie haben auch gelesen, wie Sie einen Perlenwebrahmen selber machen können.  Mit der Vorlage für einen Perlenwebrahmen aus Holz konnten Sie diesen leicht nacharbeiten. Ich habe es auch ausprobiert und die Skizze für den Perlenwebrahmen gleich als Vorlage genommen.

Hier sehen Sie noch einmal die Vorlage für den Perlwebrahmen
Wenn Sie noch keinen Perlenwebrahmen haben, genügen 3 Brettchen,
2 Schrauben sowie 20 kleine Nägelchen oder Stifte.

Perlenwebrahmen, Vorlage
Vorlage für Perlenwebrahmen

Spannen Sie auf Ihrem Perlenwebrahmen zunächst die Fäden
In der Anleitung sehen Sie den fertigen Perlenwebrahmen. Für den Anfang eignet er sich ganz gut. Nun werden zunächst die Fäden gespannt.

Perlwebrahmen: Den ersten Faden spannen
Den ersten Faden spannen

Spannfäden oder Kettfäden
Die Längsfäden nennt man Kettfäden. Da sie zum Bespannen des Perlwebrahmens genommen werden, gelten "Spannfäden" ebenfalls als geläufiger Begriff. Zum Spannen benötigen Sie einen Faden mehr als die Perlen, die Sie in einer Reihe nebeneinander verweben wollen. Haben Sie also an den beiden Seiten des Perlenwebrahmens 10 Nägelchen oder Stifte, bekommen Sie 9 Fäden gespannt. Diese reichen für 8 Perlen nebeneinander. 

Perlwebrahmen: Mehrere Fäden sind gespannt
Mehrere Fäden sind gespannt

Perlenmuster passend zum Perlwebrahmen
Im Beitrag Muster und Vorlagen haben Sie gelesen, wie Sie eigene Muster entwerfen und auch das Perlentool kennengelernt.
Tipp:
Achten Sie beim Anfertigen Ihrer Vorlagen und Muster auf die Anzahl der Perlenreihen. Im genannten Beispiel benötigen Sie also ein Muster mit 8 Perlenreihen.

Beginnen Sie nun mit dem Perlenweben
Sie nehmen einen Faden mit 1 bis 2 Metern Länge (bei kleineren Arbeiten genügen 80 Zentimeter). Dieser Faden heißt Schussfaden. Machen Sie mit dem einen Ende des Schussfadens am linken ersten Kettfaden einen Knoten, in der Nähe der Nagelreihe. 

Perlenwebrahmen: Schussfaden festknoten
Schussfaden festknoten

Fädeln Sie den Schussfaden durch die Nadel
Anschließend müssen Sie das andere Ende des Schussfadens durch das Nadelöhr ziehen. Für den Anfang und bei kleinen Perlen eignen sich Stickgarne ganz gut. Diese bestehen aus mehreren Fäden, die Sie aufteilen können. So erhalten Sie aus einem Stickfaden mindestens 5 Schussfäden.
Tipp:
Beim Verwenden von Schussfäden aus Stickgarn ziehen Sie den Faden durch die Webnadel und knoten die beiden Enden des Fadens zusammen. Das geknotete Ende verknoten Sie dann an dem ersten Spannfaden, wie oben beschrieben. Ich habe in meinem Beispiel aber normales Nähgarn verwendet.

Perlen weben: Schussfaden einfädeln
Schussfaden einfädeln

Fädeln Sie nun die Perlen auf
Anschließend nehmen Sie Ihr Muster oder Ihre Vorlage und fädeln die erste Reihe Perlen auf. Dabei schieben Sie die Perlen ganz bis zum Ende des Fadens. Sie müssen so viele Perlen auffädeln, wie Sie Zwischenräume zwischen den Spannfäden haben.
Tipp:
Am Anfang zahlt es sich aus, wenn Sie eine gerade Zahl an Spannfäden beachten. Dann bekommen Sie immer eine ungerade Zahl für Ihre Perlenreihen im Perlenmuster. Die entstehende Mittellinie lässt sich gut für symmetrische Muster einsetzen.

Perlen weben: Erste Perle auf Schussfaden
Erste Perle auf Schussfaden

Die erste Perlenreihe
Weitere Perlen werden nun auf die Nadel und dann auf den Webfaden aufgefädelt. Stechen Sie zuerst alle Perlen nacheinander mit der Webnadel durch, bis Sie den kompletten Perlenstrang auf der Nadel haben. Danach ziehen Sie die Perlenreihe auf den Faden.

Perlen weben: Erste Perlenreihe auf Schussfaden
Erste Perlenreihe auf Schussfaden

Drücken Sie die Perlen in die Zwischenräume
Führen Sie den Schussfaden mit den aufgefädelten Perlen unter den Kettfäden hindurch auf die rechte Seite. Nehmen Sie die Perlen in die linke Hand und drücken Sie je eine Perle von unten nach oben in je einen Zwischenraum, dann die nächste Perle und dann wieder die nächste Perle. Wenn alle Perlen so in den Zwischenräumen liegen, dass die Löcher oberhalb der Kettfäden zu sehen sind, dann kommt die Nadel zum Einsatz.

Perlen weben: Erste Perlenreihe fixieren
Erste Perlenreihe fixieren

Führen Sie die Webnadel durch die Perlen hindurch
Ziehen Sie nun den Webfaden mit der Webnadel oberhalb durch die Perlen hindurch. Das geht nur mit einer langen, dünnen Nadel.

Perlen weben: Perlen von oben durchstechen
Perlen von oben durchstechen

Zweite Reihe Perlen auffädeln
Anschließend fädeln Sie wieder Perlen auf, in der Reihenfolge, wie es das Muster vorsieht.

Perlen weben:
Zweite Perlenreihe auffädeln

Zweite Reihe Perlen hinzufügen
Ziehen Sie auch die zweite Reihe Perlen nach dem Auffädeln unter den Kettfäden hindurch. Drücken Sie die zweite Perlenreihe von unten nach oben in die Zwischenräume und wiederholen Sie den ersten Vorgang.

Perlen weben: Zweite Perlenreihe fixieren
Zweite Perlenreihe fixieren

Perlen weben Reihe für Reihe
Nun wiederholen Sie Reihe um Reihe diesen Vorgang; fädeln die Perlen auf, führen sie unter den Spannfäden durch, drücken die Perlenreihe von unten nach oben in die Zwischenräume und stechen die Perlen oberhalb mit der Webnadel durch.

Perlen weben: Dritte Perlenreihe durchstechen
Dritte Perlenreihe durchstechen  

Nehmen Sie das fertige Perlenwebstück vom Webrahmen
Nachdem Sie Reihe um Reihe Perlen gewebt haben und am Ende angekommen sind, entfernen Sie auf der linken und auf der rechten Seite des Perlenwebrahmens die Kettfäden. Sie lassen sich entweder abwickeln oder Sie schneiden die Fäden mit einer spitzen Handarbeitsschere oder Bastelschere direkt an der Befestigung durch
Tipp:
Die Enden, die zum Schluss an beiden Seiten übrig bleiben, sollten schon beim Abmessen und Spannen der Kettfäden Beachtung finden. Auch der Abstand der ersten Reihe und der letzten Reihe Perlen vom linken sowie vom rechten Rand spielen dabei eine Rolle. Dadurch können Sie ebenfalls die Länge beeinflussen. Die Größe des Webrahmens und die Abstände zwischen der rechten und der linken Wand geben die Abmessungen für Ihre Perlenarbeit vor.

Perlen weben: Fertiges Band mit losen Enden
Fertiges Band mit losen Enden

Bänder, Borten und Geschenke aus Perlen
Sicher haben Sie eigene Vorstellungen, was sie mit den Perlen machen wollen. Perlen weben reicht von originellen Geschenkideen über modische Accessoires bis hin zu Freundschaftsbändern und Bildern. Lesen Sie in nächster Zeit Vorschläge und Tipps für schöne Geschenke aus Perlen, schauen Sie sich Muster an, aus denen Sie eigene Vorlagen anfertigen können und lernen Sie weitere Techniken für Perlen kennen. Auch eine kleine Perlenkunde mit verschiedenen Arten und Sorten von Perlen wird dabei sein.

Der Anfang ist gemacht, war doch einfacher als erwartet!

Perlen weben: Webstück
Webstück aus Perlen

Der Abschluss beim Perlen weben 
Im Bild sehen Sie die losen Enden an Ihrem Perlenband. Im nächsten Beitrag erfahren Sie, wie Sie für Ihr Perlwebstück einen Abschluss anfertigen. Sie bekommen in weiteren Beitragen der Artikelserie über Perlen noch Tipps, Vorschläge und Ideen zum Perlenweben.