Wie sehen Zusatzleistungen in der privaten Krankenversicherung aus?

Grundsätzlich deckt der Basistarif der privaten Krankenversicherung bereits die medizinische Grundversorgung ab. Das Leistungspaket ähnelt der Versorgung in der gesetzlichen Krankenkasse und bezieht alles was notwendige medizinische Behandlungen, Vorsorgeuntersuchungen, Operationen, Krankenhausaufenthalte und gewisse Medikamente angeht mit ein.

Wer nun aber denkt, dass Privatversicherte automatisch ein Einzelzimmer im Krankenhaus oder eine Behandlung durch den Chefarzt erhalten, liegt falsch. Diese Leistungen zählen als Zusatzleistungen und müssen extra abgeschlossen werden. Der Basistarif wird dadurch aufgestockt und die Versicherung wird teurer.

Aufstockung des Tarifs statt spezieller Zusatzversicherung

So können auf Wunsch eine Zahnzusatzversicherung, ein stationärer Ergänzungstarif für das Einzelzimmer und die Chefarztbehandlung oder ein Zusatz für heilpraktische Behandlungsmethoden gewählt werden, was extra Kosten bereit hält und nicht für jeden in Frage kommt.

Zusatzversicherungen gelten aber nicht wie für gesetzlich Versicherte als tatsächlich zusätzlich abgeschlossene Versicherung. Die Möglichkeit einfach verschiedene Angebote von verschiedenen Versicherungsgesellschaften zu vergleichen und dann das günstigste zu wählen, ist Privatversicherten nicht möglich.

Sie sind an die Zusatzleistungen ihrer privaten Krankenkasse gebunden und müssen die Leistungen im Rahmen verschiedener Tarife auswählen. Da der Basistarif eben nur die medizinische Grundversorgung abdeckt, entscheiden sich viele privat Versicherte für einen Tarif mit einem größeren Leistungsspektrum.

Nur gesetzlich Versicherte haben die Möglichkeit zum Abschluss privater Zusatzversicherungen

Aufgrund dieses größeren Leistungsspektrums liegt der Beitrag zur privaten Krankenversicherung häufig über dem Beitrag, der für die gesetzliche Krankenversicherung fällig wird. Dafür sind die Leistungen umfassender und müssen nicht extra bei anderen Versicherungsgesellschaften abgeschlossen werden.

Zusatzversicherungen bei privaten Versicherungsgesellschaften können nur von gesetzlich Versicherten einzeln abgeschlossen werden, die ihren gesetzlichen Tarif mit Sonderleistungen aufstocken wollen. Besonders beliebt sind Zahnzusatzversicherungen, die Zahnersatz oder besondere Zahnbehandlungen anteilig übernehmen. Diese Zusatzversicherung lohnt sich besonders bei Personen, die öfter Probleme mit ihren Zähnen haben und regelmäßig teure Behandlungen benötigen.

Zusatzversicherungen rechtzeitig abschließen

Entscheidend dabei ist, dass Patienten diese Versicherung rechtzeitig abschließen. Die meisten Versicherungen haben Wartezeiten von mehreren Monaten um zu verhindern, dass akute Erkrankungen direkt über die Versicherung abgerechnet werden. Auch kann es bei bestimmten Vorerkrankungen passieren, dass diese nicht mitversichert werden.

Kommt es also an einem Zahn, der eh schon stark geschädigt ist zu einem weiteren Vorfall, muss ein Patient diese Behandlung trotz Zusatzversicherung möglicherweise selber zahlen.

Aus der Privatversicherung wieder herauszukommen, ist schwierig

Wer die Wahl hat, ob er sich gesetzlich oder privat versichern kann (wie zum Beispiel viele Selbstständige), sollte durchrechnen, welche Art der Versicherung sich für ihn mehr lohnt und welche Zusatzversicherungen bei einer gesetzlichen Versicherungen noch extra abgeschlossen werden müssten.

Wer sich für die private Krankenversicherung entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass es relativ schwierig ist, aus der PKV herauszukommen. Mit dem steigenden Alter steigen häufig die Beiträge und viele Personen, die wechseln wollen, können es nicht. Zudem kann auch nicht jeder, der möchte, sich privat versichern.

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