Mein Kind raucht: Wie verhalte ich mich?

Sie haben bemerkt, dass Ihr Kind mit dem Rauchen begonnen hat und wollen dem so schnell wie möglich Einhalt gebieten. Strikte Verbote bringen hier nichts. Sie können nur mit triftigen Gründen an das Gewissen Ihres Kindes appellieren.

Irgendwann zwischen 12 und 15 probieren Teenager ihre erste Zigarette. Entweder finden sie es dann so eklig, dass es bei einem Versuch bleibt oder aber sie finden es cool, wollen dazugehören, erwachsen wirken, suchen dadurch Anerkennung in ihrem Umfeld, wollen das andere Geschlecht beeindrucken, überbrücken damit Langeweile oder unangenehme Situationen. Vor allem Mädchen hoffen auch darauf, durch das Rauchen schlank zu bleiben.

Die Jugendlichen haben dabei kaum einen Blick für die Nachteile des Zigarettenkonsums. Gesundheitliche Gefahren treten in den Hintergrund. Viele sind fälschlicherweise der Meinung, jederzeit wieder aufhören zu können.

Moralpredigten bringen nichts

Wenn Sie jetzt als Eltern auf Ihre Autorität pochen und das Rauchen strikt verbieten, werden Sie wenig Erfolg haben. Zum einen haben Sie das Kind den größten Teil des Tages ohnehin nicht unter Kontrolle und zum anderen wird das Kind Mittel und Wege finden, heimlich weiter zu rauchen. Sie müssen vielmehr einfühlsam auf ihren Sprössling einwirken, sodass er selbst zu der Überzeugung gelangt, das Rauchen wieder einzustellen. Versetzen Sie sich selbst zurück in Ihre eigene Teenagerzeit und verfolgen noch einmal Ihren persönlichen Weg.

Wie haben Sie es damals geschafft, wieder aufzuhören? Vertreten Sie Ihrem Kind gegenüber eine klare Haltung zum Rauchen, sodass es sich daran orientieren kann und mit ihren Argumenten auseinandersetzt. Schwieriger wird es, wenn Sie selbst Raucher sind. Aber auch dann ist die Situation nicht aussichtslos.

Reden Sie mit Ihrem Kind über das Rauchen

Suchen Sie einen ruhigen Moment, in dem Sie das Thema Rauchen ansprechen. Beginnen Sie auf keinen Fall ein intensives Streitgespräch, wenn Sie mal wieder den unangenehmen Geruch wahrgenommen haben. Vielleicht wird Ihr Kind die Tatsache zunächst leugnen, verharmlosen oder jede Menge Gegenargumente bringen. So wird es zum Beispiel erklären, dass ja auch alle anderen rauchen, dass es ja nur mal einen Zug von anderen nimmt oder jederzeit wieder aufhören kann. Vermeiden Sie dann Belehrungen oder abfällige Bemerkungen. Tragen Sie in ruhiger Form sachliche Argumente vor, über die das Kind dann nachdenken kann.

Welche Argumente sprechen gegen das Rauchen?

Appellieren Sie vor allem an die Eitelkeit der Teenager. Stinkende Kleidung und Mundgeruch hinterlassen keinen guten Eindruck beim anderen Geschlecht. Zigaretten sind teuer. Wie will das Kind das finanzieren? Später kommen dann gesundheitliche Probleme hinzu.

Neben gelben Zähnen und schnell alternder Haut kommt ein chronischer Husten dazu und die fortschreitende Schädigung der Lunge verursacht Atemnot und verschlechtert die Kondition. Während bei Mädchen, die die Pille einnehmen ein erhöhtes Thromboserisiko besteht, kann es bei Jungen vermehrt zu Erektionsstörungen kommen.

Nicht zuletzt müssen die Jugendlichen akzeptieren, dass sie auch die Nichtraucher in ihrem Umfeld schädigen. Passivrauchen beeinträchtigt die Mitmenschen derart, dass es zu Reizungen der Atemwege, Übelkeit und Kopfschmerzen kommen kann. Argumentieren Sie, dass es heutzutage viel cooler rüberkommt, wenn man den Reizen des Rauchens widerstehen kann.

Treffen Sie Vereinbarungen mit Ihrem Kind

Da Bestrafungen beim Weg zum Nichtraucher nicht viel bringen, treffen Sie besser Vereinbarungen, um Ihrem Kind zu helfen. Suchen Sie einen gemeinsamen Weg, das Rauchen wieder aufzugeben. Setzen Sie eine Belohnung in Aussicht, mit der Sie Ihrem Kind einen großen Wunsch erfüllen. Endziel sollte die vollständige Beendigung des Rauchens sein. Vereinbaren Sie gegebenenfalls Etappenziele mit rauchfreien Zonen oder Zeiten.

Doch je eher das Kind mit dem Rauchen ganz aufhört, desto größer ist die Chance, dass es zu keiner Abhängigkeit kommt. Sind Sie selbst Raucher, sprechen Sie offen und ehrlich ihre Motive und die Schwierigkeiten an, sich aus der Abhängigkeit zu befreien. Vielleicht liegen schon einige Aufhörversuche hinter Ihnen. Vielleicht ist das aber auch eine gute Gelegenheit, gemeinsam das Rauchen zu beenden.

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