Werbung orientiert sich künftig direkt am Verhalten des Kunden. Beispiel: Das "Wall Street Journal" überwacht genau, welchen Artikel ein Abonnent der Online-Ausgabe anklickt. Maßnahme: Wer häufig Texte mit Reisebezug aufruft, bekommt Bannerwerbung von American Airlines eingeblendet – übrigens auch wenn der aktuell angeklickte Artikel keinen Reisebezug hat. Erfolg: Die Zahl der Vielflieger, die die Anzeigen sahen, hat sich verdoppelt.
TOP: Gay Marketing
Themen der homosexuellen Lebenswelt in der Werbung aufzugreifen, hat den Mainstream erreicht. Beispiel: Der Luxusuhren-Hersteller Cartier wirbt mit der lesbischen Sängerin Melissa Etheridge und deren Lebenspartnerin. Gay Marketing ist aber nicht nur für das Hochpreissegment interessant: Entgegen dem gängigen Vorurteil konsumieren Homosexuelle nämlich nicht mehr Luxus-Produkte als der Durchschnitt, das ergab eine neue US-Sudie.
FLOP: Sport-Sponsoring
Auf Trikots und in Stadien präsent zu sein, verliert an Bedeutung. Das ergab eine Studie des Magazins "Absatzwirtschaft". Nur bei jedem vierten Unternehmen entfällt auf Sport-Sponsoring ein sehr hoher Anteil des Kommunikationsbudgets. Und lediglich noch 40% aller Marketing-Entscheider erwarten, dass Sport-Sponsoring in Zukunft genutzt wird.
FLOP: Szene-Marketing
"Szene-Marketing funktioniert nicht", sagt Franz Liebl, Professor für strategisches Marketing an der Universität Witten/Herdecke. Gründe:
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Die meisten so genannten Szenen existieren gar nicht, sie haben keinen echten Zusammenhalt. Eine gemeinsame Sportart etwa schafft noch keine Szene.
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Mit der klassischen Zielgruppeneinteilung nach Alter, Einkommen und Bildung sind viele Szenen nicht zu erfassen; Jugendlichkeit und Szene etwa sind schon lange nicht mehr gleichbedeutend.