Selbstbewusstsein macht Kinder glücklicher

Leider ist es inzwischen modern, Menschen nur noch nach Äußerlichkeiten und Ihren Fehlern zu bewerten. Mangelndes Selbstbewusstsein haben oft Kinder, die meinen, nicht den gängigen Normen zu entsprechen. Unsere Ratschläge helfen, ein gesundes Selbstvertrauen bei Kindern aufzubauen. Mit unserem Erziehungstest erkennen Sie, wie Ihr Verhalten das Selbstbewusstsein Ihres Kindes beeinflusst.

Gesundes Selbstbewusstsein bei Kindern erkennen

Eltern wünschen sich in der Regel ein braves, pflegeleichtes Kind. Zum Glück bekommen wir selten, was wir uns wünschen. Ein Kind, das kritiklos alle Regeln befolgt, wird zum passiven Mitläufer. Wenn Ihr Kind mit Ihnen über Verbote diskutiert und eigenen Überlegungen folgt, entwickelt es ein gesundes Selbstbewusstsein.

Das bedeutet nicht, dass es sich wie ein Angeber überlegen fühlt und seine Fähigkeiten überschätzt. Stattdessen kennt ein selbstbewusstes Kind seine Stärken und Schwächen und kann sich mit ihnen arrangieren.

Auswirkungen der Erziehung auf das Selbstbewusstsein der Kinder

Zum Teil ist das Selbstbewusstsein bei Kindern eine angeborene Charakteranlage. Manche Kinder sind aktiv und neugierig, andere dagegen schüchtern und zurückhaltend. Aber alle Kinder brauchen Lob und Anerkennung, damit das Vertrauen in die eigene Stärke wächst.

Das ist für Eltern eine große Herausforderung, denn wir wollen unsere Kinder vor Schmerzen und Enttäuschungen schützen. Deshalb urteilen wir oft vorschnell: “Dieser Baum ist zu glatt zum Klettern. Diese Rutsche ist zu hoch. Sei kein Feigling und spring vom Startblock ins Wasser.” Wenn ein Kind immer nur mit Verboten und Entscheidungen von Seiten der Eltern konfrontiert wird, verliert es sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Unter diesen Umständen ist es sehr schwer, eine eigene Persönlichkeit aufzubauen.

Testen Sie, wie Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes stärken

Bevor Sie weiter lesen, lösen Sie bitte zuerst unseren Erziehungstest. Mit den Fragen finden Sie heraus, ob Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes stärken und was Sie noch verbessern können. Der Test steht Ihnen unten auf der Seite als pdf-Datei zum Herunterladen und Ausdrucken zur Verfügung.

So stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes

  • Die Eltern sind wichtig für die Entwicklung des Kindes. Hat ein Kind die Gewissheit, dass seine Eltern es lieben, fühlt es sich geborgen. Dieses Gefühl der Sicherheit ist der erste Baustein für ein gesundes Selbstbewusstsein.
    Unser Tipp: Auch wenn Sie sich über Ihr Kind ärgern, sagen Sie niemals, dass Sie Ihr Kind nicht mehr lieb haben.
  • Eltern sind das Vorbild für Ihre Kinder. Versuchen Sie, Ihrem Kind ein selbstbewusstes Verhalten vorzuleben.
    Unser Tipp: Zeigen Sie eigenes Selbstbewusstsein. Sagen Sie Ihrem Kind jeden Tag, dass Sie es lieb haben. Ganz einfach so, weil es da ist.
  • Kinder brauchen klare Regeln, die auch eingehalten werden. Oft geht es dabei um die eigene Sicherheit, zum Beispiel darf ein kleines Kind nicht über die Straße laufen. Auf der anderen Seite gibt es auch Regeln, die das soziale Miteinander vereinfachen, zum Beispiel sitzen alle so lange am Tisch, bis der letzte aufgegessen hat.
    Unser Tipp: Legen Sie wenige, aber klare Regeln fest, die Sie auch einhalten. Das ist mühsam, aber ein klares Nein stärkt Ihr Kind. Wenn ein Kind damit umgehen kann, dass nicht immer alles nach seinem Willen läuft, kann es Niederlagen leichter verkraften. Das hebt das Selbstwertgefühl.
  • Lassen Sie Ihrem Kind Freiräume. Wenn Sie dazu neigen, Ihr Kind zu übervorsorglich zu erziehen, schauen Sie sich die Aktivitäten von Kindern im gleichen Alter an. Betrachten Sie dies als Richtschnur, was Sie Ihrem Kind ebenfalls gewähren sollten.
    Unser Tipp: Lernen Sie Ihrem Kind zu vertrauen. Wenn es wie alle anderen Kinder gleichen Alters auf dem Klettergerüst toben möchte, versuchen Sie Ihre Ängste zu bändigen.
  • Ihr Kind erlernt Fahrrad fahren oder schreiben und es klappt nicht auf Anhieb? Das ist ganz normal, aus solchen Versuchen lernt Ihr Kind.
    Unser Tipp: Ermutigen Sie Ihr Kind, es noch einmal zu versuchen.
  • “Ich finde Tante Ida doof, die riecht so komisch.” Kinder sind in ihren Urteilen oft sehr klar. Eltern neigen oft dazu, Kindern ihre eigenen Vorstellungen aufzudrängen. So ist die Tante Ida trotz des muffigen Parfums ein lieber Mensch.
    Unser Tipp: Akzeptieren Sie die Meinung Ihres Kindes. Es ist wichtig für das Selbstbewusstsein, seine eigene Meinung vertreten zu dürfen. Bringen Sie aber auch Ihre Sicht ein. Ihr Kind lernt auf diese Weise, seinen eigenen Standpunkt zu vertreten.
  • Loben Sie Ihr Kind, wann immer es angebracht ist. Jeder Mensch braucht Anerkennung um sein Selbstbewusstsein zu stärken.
    Unser Tipp: Loben Sie Ihr Kind für eine gute Note in der Klassenarbeit. Loben Sie Ihr Kind, wenn es sich in einem schwierigen Fach verbessert. Loben Sie Ihr Kind, wenn es mit Feuereifer ein krakeliges Bild malt. Loben Sie Ihr Kind, wenn es jemanden die Tür aufhält. Selbst Teenager erwarten ein Lob, wenn Sie eine kleine Tätigkeit im Haushalt ausgeführt haben.
  • Jeder Mensch kennt am besten seine eigenen Schwächen. Es macht wenig Sinn, Kinder auf seine Fehler hinzuweisen. Dadurch prägen sie sich nur noch intensiver ein. Niemand ist makellos und perfekt. Manchmal sind es sogar die kleinen Unzulänglichkeiten, die unsere Persönlichkeit zum Strahlen bringen. Unser Star für Oslo Lena begeistert fast ganz Europa mit erfrischend spontanen aber inhaltsleeren Gefühlsäußerungen. Und “Supernase” Thomas Gottschalk moderiert das Samstagabend Fernsehprogramm, trotz lahmer Gespräche mit seinen Gästen.
    Unser Tipp: Auch wenn Ihr Kind rundlich ist oder schüchtern, sehen Sie großzügig darüber weg. Oft sind es die Fehler, die uns liebenswert machen. Selbstbewusstsein bedeutet, die eigenen Schwächen und Stärken zu akzeptieren.
  • Die anderen Kinder gleichen Alters sind schon längst trocken oder können Fahrrad fahren. Nur Ihr Kind schafft es noch nicht? Eltern vergleichen Ihre Kinder automatisch mit anderen. Dabei ist es völlig egal, ob Ihr Kind etwas früher oder später lernt.
    Unser Tipp: Vergessen Sie das Konkurrenzdenken und lassen Sie Ihr Kind sein eigenes Tempo entwickeln.

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