Vielleicht haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass Ihnen Fonds-Manager die besten Aktien vor der Nase wegschnappen, weil sie einen Informationsvorsprung besitzen. Bei einigen Aktien stehen Sie aber in der ersten Startreihe, und die institutionellen Anleger können nur tatenlos zuschauen. So ist es bei der Vorzugs-Aktie von BMW (ISIN: DE 000 519 003 7).
Nun kaufen und verkaufen Institutionelle Aktien-Pakete in Millionenhöhe. Hier konzentriert sich der Handel auf die liquideren BMW-Stämme. Kommt es zu einer Übernahme, erhalten die Stamm-Aktionäre vom Aufkäufer oft einen Aufschlag gezahlt.
Da Vorzugs-Aktionäre ohne Stimmrecht keinen Einfluss haben, werden sie häufig schlechter gestellt.(Zuletzt geschehen bei der Wella-Übernahme durch Procter & Gamble.) Als Anleger stehen Sie vor der Frage: Ist Ihnen ein Stimmrecht und ein möglicher Aufschlag bei einer Übernahme wichtig, oder eine niedrige Bewertung und eine höhere Dividenden-Rendite?
Im Fall von BMW ist in den nächsten Jahren nicht mit einer Übernahme zu rechnen. Der Großaktionär, die Quandt-Familie, hält fast 46% der Stamm-Aktien und kann somit auf der Hauptversammlung fast alles im Alleingang entscheiden (da nicht alle Aktionäre anwesend sind, reichen oft schon 40% der Stimmen für eine einfache Mehrheit).
Im direkten Vergleich ist die Vorzugs-Aktie eindeutiger Punktsieger. Der Rabatt beträgt 30%, ist aber ohne Gebühren wie auch bei Discountzertifikaten zu erzielen. Die Dividenden-Rendite ist mit 2,15% nicht üppig, liegt jedoch deutlich über den mickrigen 1,5% der Stamm-Aktie.