Tics erscheinen meist ohne Vorwarnung und ohne Auslöser. Das Auftreten von Tics wird jedoch häufig durch psychischen Stress verstärkt. Das kann sowohl durch negativen Stress wie Prüfungsangst, aber auch durch positiven Stress, wie zum Beispiel nach einem gewonnenen Fußballspiel passieren.
Generell haben die Kinder keinen Einfluss auf die Tics. Manchmal können sie diese jedoch für eine gewisse Zeit, zum Beispiel in der Schule, unterdrücken und die Tics treten anschließend verstärkt zu Hause auf.
Man unterscheidet zwischen motorischen Tics. wie zum Beispiel Augenblinzeln, Naserümpfen oder Schulterzucken und vokalen Tics (Lautäußerungen) wie Räuspern, Bellen oder das unkontrollierbare Aussprechen von Wörtern. Die maximale Ausprägung von Tic-Störungen ist die Kombination von mehreren motorischen und mindestens einem vokalen Tic. Man spricht dann von einem Tourette-Syndrom.
Vorübergehende Ticstörungen sind im Kindesalter häufig und finden sich bei ca. 10% der 6-8jährigen. Bei über 90% der Betroffenen treten die Tics erstmalig zwischen dem 2. und dem 15. Lebensjahr auf. Jungen sind weitaus häufiger betroffen als Mädchen.
Ist die Ticstörung behandelbar?
Bei der Mehrzahl der Kinder sind die Tics vorübergehend und bedürfen keiner weiteren Behandlung. Bei starken Tic-Störungen wie dem Tourette-Syndrom werden auch Neuroleptika verabreicht.
Wie können Eltern helfen?
Eltern müssen wissen, dass ihr Kind die Tics nicht willentlich beeinflussen kann. Es ist daher zwecklos, das Kind aufzufordern, die oft störenden Bewegungen oder Lautäußerungen zu unterlassen. Im Gegenteil. Dies bewirkt meist eine Steigerung der bestehenden Symptomatik. Eltern helfen ihrem Kind am besten, wenn sie dem Tic so wenig Beachtung wie möglich schenken.
Die Homöopathie ist eine erfolgversprechende Therapieform bei der Behandlung von Tic-Störungen. Bei Tic-Störungen sollte grundsätzlich eine Konstitutionsbehandlung erfolgen und die Gesamtheit der Symptome beachtet werden.
Häufige Mittel, die bei Ticstörungen eingesetzt werden:
- Agaricus
Nervöse, unruhige Kinder mit Tics vor allem im Gesicht. Das Kind hat Konzentrationsschwierigkeiten, macht viele Fehler beim Lesen und Schreiben. - Argentum Nitricum
Wichtiges Mittel, wenn Prüfungsängste Auslöser der Tics sind. Das Kind leidet unter großer Nervosität und Lampenfieber. - Ignatia
Wichtiges Mittel, wenn Kummer und Trauer Auslöser der Ticstörungen sind. Die Kinder sind sehr sensibel, nervös und auffallend launisch. - Lycopodium
Die Kinder haben ein geringes Selbstbewusstsein und reagieren häufig mit Tics auf bevorstehende Prüfungen oder Veränderungen. Zuhause fühlen sie sich sicher und die Tics werden weniger. Die Kinder machen oftmals Fehler beim Lesen und Schreiben.