Marketing mit Online-Videos: Durchblick mit Screencasts

Wer die Hilfeseiten von Software durcharbeitet, ist häufig so schlau wie vorher. Die Beschreibungen sind umständlich und für User nicht zu verstehen. Hier kann das Medium Video seine Vorteile voll ausspielen. Wenn die einzelnen Schritte einer Computer-Anwendung visuell aufbereitet sind, kann sie jeder verstehen und nachvollziehen. Screencasts erhöhen den Durchblick und bereichern das Marketing durch Kundenfreundlichkeit.

Es gibt eine ganze Reihe von Software, die alles, was sich auf dem Computermonitor abspielt, als Video aufnimmt. Eines der bekanntesten und komfortabelsten Programme dieser Art ist Camtasia. Eine Testversion können Sie 4 Wochen kostenlos nutzen. Darüber hinaus finden Sie aber auch Freeware wie "Debut“ oder "Cam Studio“. Diese Werkzeuge sind schon alles, was Sie brauchen, um Screencasts zu produzieren.

Screencasts – geplant und verständlich 
Doch, Sie brauchen doch noch etwas für Ihr Vorhaben – nämlich einen Plan. Legen Sie genau fest, bei welchen Schritten Sie beginnen und aufhören. Grundsätzlich ist es der Verständlichkeit zuträglich, wenn Sie konkrete Beispiele zeigen. Das ist besser, als zunächst weitschweifig zu erklären, welche Buttons und Menüs für welche Anwendungen zu gebrauchen sind. Wenn der Plan steht, sollten Sie sich um die richtigen Einstellungen kümmern.

Arbeitsbereich und Verwendungszweck 
Wenn Sie den Arbeitsbereich wählen, sollten Sie mit bedenken, in welchem Format der fertige Film ausgespielt werden soll. Je nach Monitor, der Ihnen zur Verfügung steht, kann die Einstellung "Ganzer Bildschirm“ eine schlechte Wahl sein. Wollen Sie das aktuelle Format 16:9 erzeugen, empfiehlt es sich, z. B. im Windows Media Player einen Film in diesem Format anzeigen zu lassen und im größtmöglichen Modus das Programm für die Videoaufnahme darauf einzustellen. So können Sie sicher sein, dass Ihr Screencast keine hässlichen Ränder bekommt oder verzerrt wird.

Der Ton bei Screencasts
Screencasts verdanken ihre Popularität nicht ihrer Kurzweiligkeit und Attraktivität, sondern ihrer Nützlichkeit. So gewinnt der Ton, also der Kommentartext, noch einmal an Bedeutung. Es genügt in der Regel nicht, das eingebaute Mikrofon des Computers für diese Zwecke zu nutzen. Die Qualität ist zu schlecht. Sie brauchen ein externes Mikrofon, das Sie an den Computer anschließen können.

Machen Sie vor der Aufnahme einen Test, denn die Tonqualität hängt auch stark mit der Soundkarte Ihres Computers zusammen. Wenn Sie ein gutes Audiogerät oder einen Camcorder haben, können Sie den Text auch nachträglich aufsprechen und später mit den Bildern zusammenführen.

Screencasts für Fortgeschrittene 
Ein konventioneller Screencast zeigt ausschließlich den gesamten Computer-Bildschirm. Das macht es gerade für User mit kleinen Monitoren, Laptops oder gar Handys schwer, alle Einzelheiten zu erkennen. Programme wie Camtasia bieten auch die Möglichkeit, kleine Ausschnitte zu capturen und auf bestimmte Bereiche zu fokussieren. So weiß der User immer genau, was gerade passiert.

Auch wenn es mühevoll ist, die einzelnen Bildgrößen später zusammenzuschneiden und mit dem Text zu synchronisieren – es lohnt sich meistens im Sinne der User.

Bildschirmvideos als Bausteine 
Wer die Action auf einem Computer-Bildschirm auf Video bannt, hat nicht immer einen Screencast im Sinn. Es gibt noch viele andere Einsatzzwecke, z. B.

  • Ergänzende Bilder für ein Video. Beispiel: Gedreht wird in einem Büro. Die Kamera nimmt Gesichter und Details wie "Hand auf Tastatur“ oder "Mausklick“ auf. Dazu passen auch bewegte Bilder vom Bildschirm. Die sind mit einer Software aufgenommen qualitativ hochwertiger als mit einer Kamera gedreht.
  • Für Vorträge mit Power Point: Der Kameramann dreht nur den Redner. Die Power Point-Folien werden später mit einer Software aufgenommen und in die Rede geschnitten. So werden die schrecklichen Aufnahmen von Power Point-Präsentationen vermieden, die häufig Blendensprünge verursachen.