In der Adventszeit mit Kindern Weihnachtsgedichte lernen

Kinder lieben Sprachspiele und Reime. Beleben Sie deshalb die Tradition, Weihnachtsgedichte zu lernen und in der Adventszeit aufzusagen. Gerade im Kindergartenalter lernen Kinder sehr schnell, vor allem eingängige Reime. Ihr Kind trainiert spielerisch sein Gedächtnis und lernt ganz nebenbei neue Wörter kennen.

Leider haben viele Erwachsene negative Erinnerungen an die Schulzeit, in der sie lange Gedichte auswendig lernen und vor der Klasse aufsagen mussten. Verzichten Sie deshalb auf Druck oder pädagogischen Zwang und versuchen Sie den Spaß am Gedichte aufsagen zu vermitteln.

Weihnachtsgedichte lernen mit der ganzen Familie

Es ist nur fair, wenn nicht nur die Kinder sondern jedes Familienmitglied in der Adventszeit ein Gedicht lernt und es vor der Bescherung aufsagt. So ein vertrautes Ritual festigt den Zusammenhalt in der Familie und vermittelt Kindern ein Gefühl der Geborgenheit. Achten Sie darauf, dass sich jeder sein Gedicht selbst aussucht. Die Länge der Reime spielt keine Rolle.

Kinder lieben verrückte oder unsinnige Texte. Es spricht nichts dagegen, wenn Kinder auch einmal ein freches Weihnachtsgedicht aufsagen. Vielleicht haben Sie in der Familie aber auch ein sehr langes Lieblingsgedicht. Es macht viel Spaß, die Strophen aufzuteilen und das Gedicht gemeinsam vorzutragen. Wenn sich Kinder für Gedichte nicht begeistern, können sie stattdessen einen Liedtext lernen und diesen vorsingen.

Wie Kinder ein Gedicht auswendig lernen

Kinder haben ein erstaunlich gutes Gedächtnis. Oft reicht es ihnen, ein Gedicht einige Male nur durchzulesen. Bitten Sie Ihr Kind, das Gedicht laut vorzulesen. In alten Reimen tauchen oft unbekannte Wörter auf. Erklären Sie diese Begriffe oder schlagen Sie die Bedeutung der Wörter gemeinsam im Lexikon nach.

Jetzt liest Ihr Kind die erste Strophe, deckt den Text ab und versucht ihn aus dem Gedächtnis zu zitieren. So lange wiederholen, bis sich der Text eingeprägt hat. Lässt die Konzentration des Kindes schnell nach, kann es jeden Tag eine Strophe auswendig lernen. Damit sich das Gedicht im Langzeitgedächtnis festsetzt, die Strophen in der kommenden Woche einige Male wiederholen.

Weihnachtsgedicht lernen: Schwierige Textstellen visualisieren

Manchmal prägt sich eine bestimmte Passage oder der Übergang zur nächsten Strophe trotzt ständigem Wiederholen einfach nicht ein. Dann hilft dieser Trick: Bitten Sie Ihr Kind, sich das Gedicht in Gedanken vorzustellen. Den bunten Teller voller Süßigkeiten, den kalten Schnee auf der Haut oder den brutzelnden Bratapfel im Ofen. Wer sich die Szene mit allen Sinnen vorstellt, kann sich viel schneller daran erinnern.

Manchmal hilft es auch, wenn man ein Weihnachtsgedicht lernen will, sich die Gedichtstrophe besonders witzig auszumalen. Allerdings besteht die Gefahr, beim Vortragen des Gedichtes an dieser Stelle in Lachen auszubrechen.

Weihnachtsgedichte für Kinder

Klassische und beliebte Weihnachtsgedichte sind „Weihnachten (Markt und Straßen)“ von Joseph von Eichendorff oder „Advent“ von Rainer Maria Rilke. Diese Gedichte sind zwar sehr schön, aber für Kinder schwer zu begreifen.

Kinder begeistern sich mehr für lustige Geschichten, zum Beispiel „Die drei Spatzen“ von Christian Morgenstern oder „Der Bratapfel“ von Fritz und Emily Koegel. Ein wundervoll humoriges Gedicht ist „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss. Es ist allerdings sehr lang. Teilen Sie die Strophen zwischen den Familienmitgliedern auf.

Literaturtipps:

  • Berchtold, Sabina (Hrsg.):
    Weihnachtsgedichte und Weihnachtslieder für Kinder (insel taschenbuch). Insel-Verlag 2009. ISBN-13: 978-3458351412
  • Karl, Elke: Heißa, es ist Weihnachtszeit!: Meine liebsten Weihnachtsgedichte
    Arena Verlag 2008. ISBN-13: 978-3401091174

Bildnachweis: DenisProduction.com / stock.adobe.com