Um eine Immobilie zu kaufen, benötigen Sie in erster Linie eine Sache, und zwar Eigenkapital. Zwar gibt es auch Finanzierungsmöglichkeiten, die Ihnen eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ermöglichen, allerdings sind die Konditionen dabei meist deutlich schlechter. Die Laufzeiten sind länger und die Zinsen höher, denn für die Bank ist das Risiko größer.
Verfügen Sie aber bereits über Rücklagen, die Sie für eine Baufinanzierung einsetzen wollen, dann müssen Sie vor dem ersten Beratungsgespräch all diese Rücklagen zusammenrechnen. Nur so erfahren Sie, wie viel Eigenkapital Sie tatsächlich mit in die Baufinanzierung bringen können und wie viel Fremdkapital Sie sich von Ihrer Bank noch leihen müssen.
Je mehr Eigenkapital, desto günstiger wird Ihr Baufinanzierungskredit
Grundsätzlich gilt: Je mehr Eigenkapital Sie einbringen, desto besser stehen Ihre Chancen auf die Bewilligung des beantragten Kredits. Mindestens 20 % sollten es aber schon sein, damit Sie gute Konditionen für Ihre Baufinanzierung erhalten und damit es mit der Bewilligung kein Problem wird. Bringen Sie mehr als 50 % Eigenkapital in die Finanzierung mit, können Sie mit sehr guten Konditionen für Ihr Darlehen rechnen.
Rechnen Sie Ihr gesamtes Vermögen zusammen
Um nun Ihr Eigenkapital zu berechnen, sollten Sie alle Unterlagen hervor holen, die eine Aussage über Ihre finanzielle Situation treffen. Schauen Sie, wie viel Geld auf Ihren Girokonten liegt, überprüfen Sie Ihr Sparguthaben und rechnen Sie alles zusammen, was Sie in festverzinslichen Wertpapieren angelegt haben.
Auch Aktien und Investmentfonds, ein zuteilungsreifes Bausparguthaben und der Rückkaufwert einer Lebensversicherung sind Summen, die Sie zu Ihrem Eigenkapital hinzuzählen können. Geldgeschenke, der Wert eines möglichen alten Grundstücks oder einer Ihnen bereits gehörenden Immobilie müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
Ziehen Sie einen Reservebetrag ab
Kapitalanlagen, die im Wert schwanken können, wie zum Beispiel Aktien oder Fondsanteile sollten Sie mit einem Risikoabschlag bedenken. Alle festen Gelder wie Geld aus Girokonten, festverzinslichen Wertpapieren und einem Bausparvertrag können Sie als fixe Summe betrachten.
Haben Sie alle Zahlen zusammen, müssen Sie sie nur noch addieren und haben auf diese Weise einen Überblick über Ihr gesamtes Vermögen. Ziehen Sie von dieser Summe nun drei bis sechs monatliche Nettogehälter ab, die als Reserve dienen. Der Betrag, der übrig bleibt, kann für die Baufinanzierung eingesetzt werden. Je höher dieser Betrag ist, desto größer ist die Sicherheit für die Bank und desto eher wird Sie Ihnen einen Kredit gewähren.
Bereiten Sie sich auf das erste Beratungsgespräch gründlich vor
Ihr Eigenkapital müssen Sie Ihrer Bank natürlich auch nachweisen. Halten Sie also Kontoauszüge, Depotauszüge und alle sonstigen Unterlagen über Ihre Geldanlagen bereit. Es empfiehlt sich, das gesamte vorhandene Geld bereits im Vorfeld auf einem einzigen Konto anzulegen. So ersparen Sie sich und der Bank die Mühe, alles einzeln nachweisen zu müssen.
Vor Ihrem ersten Beratungsgespräch sollten Sie aber nicht nur Ihr Eigenkapital berechnen. Machen Sie sich klar, welche Summe Sie monatlich maximal zur Tilgung der Kreditraten aufbringen können. Bedenken Sie, dass Ihre bisherigen Mietzahlungen entfallen und rechnen Sie für sich alle Möglichkeiten durch. Bedenken Sie auch, dass die Rate, für die Sie sich entscheiden für die Länge der Zinsbindungsfrist (üblicherweise 10 Jahre) feststeht und nicht geändert werden kann.
Seien Sie sich also im Klaren darüber, was die Finanzierung einer Immobilie bedeutet. Ein Jobverlust oder andere finanzielle Katastrophen können Ihre gesamte Finanzierung ins Wanken bringen.
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