Die Zinsen sind auf einem historischen Tief. Sie können daher bei gleicher monatlicher Belastung eine sehr viel teurere Immobilie finanzieren, als bei höheren Zinsen. Immer mehr Banken bieten daher eine Immobilienfinanzierung auch ganz ohne Eigenkapital an. Vereinzelt gibt es sogar Kreditinstitute, die mehr als 100 Prozent des Kaufpreises finanzieren. In einem solchen Fall stehen noch Mittel zur Verfügung, um beispielsweise die Nebenkosten für den Erwerb einer Immobilie mitzufinanzieren.
Was spricht für eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital?
Bei einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital ist ein Immobilienerwerb in der Regel bereits in jungen Jahren möglich. Sie sparen daher die Jahre, die Sie benötigen, um Eigenkapital anzusparen.
Allerdings eignet sich eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital nur für Familien mit höherem Einkommen, da die monatliche Belastung höher ist. Hinzu kommt, dass viele Kreditinstitute bei einer Finanzierung ohne Eigenkapital einen höheren Zinssatz verlangen.
Ein weiterer Vorteil bei einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital
Ein weiter Vorteil bei einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital besteht dann, wenn Eigenkapital vorhanden ist. Dies steht dann nämlich als Notreserve oder für andere Anschaffungen zur Verfügung.
Darüber hinaus muss man davon ausgehen, dass das Zinsniveau in absehbarer Zeit wieder steigen wird. Bei gleichem Kaufpreis aber dann höheren Zinsen wird die monatliche Belastung wieder steigen. Auch aus diesem Grund kann sich daher eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital lohnen.
Der Nachteil bei einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital
Ein Nachteil bei einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital liegt bei den Konditionen. Tendenziell gilt: Je mehr Eigenkapital Sie für den Immobilienerwerb einsetzen, desto günstiger ist der Zins. Bei einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital werden die Banken in der Regel höhere Zinsen verlangen. Damit steigt die monatliche Belastung beispielsweise im Vergleich zu einer 60-Prozent-Finanzierung.
Um das für die Banken höhere Risiko einer Finanzierung ohne Eigenkapital auszugleichen, müssen Sie schon über ein – im Vergleich zur monatlichen Belastung – relativ hohes Haushaltseinkommen verfügen. Bei einem effektiven Zinssatz von unter 3 Prozent ist dies allerdings zurzeit durchaus möglich.
Beispiel: Sie wollen eine Eigentumswohnung mit einem Kaufpreis von 150.000 Euro ohne Eigenkapital finanzieren. Bei einem Zinssatz von 3 Prozent und einer Tilgung von 2 Prozent beträgt die jährliche Belastung somit 5 Prozent von 150.000. Dies entspricht einer jährlichen Belastung von 7.500 Euro oder einer Monatsbelastung von 625 Euro. Viele Mieter zahlen mehr!
Für wen kommt eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital in Betracht?
Wie hoch ist Ihre monatliche Miete? Überlegen Sie doch einfach mal, welchen Kaufpreis Sie mit dieser Monatsbelastung finanzieren könnten. Aufgrund des historisch günstigen Zinsniveaus kommt eine Immobilienfinanzierung auch ohne Eigenkapital für viele Familien in Betracht, die sich mit dieser Fragestellung noch gar nicht beschäftigt haben.
Wichtig ist, dass Sie die monatliche Belastung "stemmen" können. Haben Sie ein für Sie interessantes Objekt gefunden, lassen Sie sich von Ihrer Bank ein Angebot für eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital ausarbeiten. Achten Sie aber auf eine lange Zinsbindung von mindestens 10 oder 15 Jahren oder lassen Sie sich ein Angebot für ein Volltilgerdarlehen machen, denn eine Umfinanzierung kann teuer werden.
Wollen Sie grundsätzlich eine Immobilie erwerben, haben aber noch kein passendes Objekt gefunden, dann können Sie sich das günstige Zinsniveau durch ein Forward-Darlehen sichern.