Wie funktioniert eine Baufinanzierung?

„Bereitstellung von Geldern für die Errichtung von Gebäuden“ – so oder so ähnlich kann der Begriff Baufinanzierung definiert werden. Eine Baufinanzierung dient der Erfüllung des Traums vom eigenen Haus und kann in verschieden Varianten realisiert werden. Lesen Sie mehr zu dem Thema in diesem Artikel!

Sie wollen eine eigene Immobilie haben? Sei es als Geldanlage oder um selber darin zu wohnen? Dann müssen Sie sich, sofern Sie nicht bereits über die nötigen finanziellen Ressourcen verfügen, um eine Baufinanzierung kümmern. Eine Baufinanzierung bedeutet in der Regel einen langfristigen Kredit, um eine Immobilie zu kaufen oder neu zu bauen.

Eine Baufinanzierung können Sie in der Regel für diese Vorhaben beantragen:

  • Wohnungskauf
  • Hauskauf
  • Neubau eines Hauses (sowohl Einfamilien- als auch Mehrfamilienhaus)
  • Grundstückskauf
  • Ersteigerung eines Objekts bei Gericht
  • Umschuldung

Sowohl bei Banken und Versicherungen als auch bei Bausparkassen und Landesförderinstituten können Sie in Deutschland eine Baufinanzierung beantragen. Da jede Institution und jeder Kredit andere Konditionen hat, lohnt es sich in jedem Fall vor einem Vertragsabschluss gründlich zu vergleichen.

Entscheidend für einen Baufinanzierer ist, welches Eigenkapital Sie mitbringen. Je höher Ihr Eigenkapital ist, desto weniger Geld muss die Bank Ihnen leihen und desto niedriger ist das Risiko für sie. Aus diesem Grund sind die Zinsen dann meist niedriger, als wenn Sie mit wenig oder gar keinem Eigenkapital aufwarten können.

Baufinanzierung durch Darlehen

Verschiedene Darlehensmöglichkeiten zur Baufinanzierung sind neben einem Bausparvertrag ein Festdarlehen oder ein Annuitätendarlehen. Bei einem Annuitätendarlehen werden jeden Monat über einen festgelegten Zeitraum dieselben Raten bezahlt. In diesen sind sowohl die Zinsen als auch die Tilgung bereits enthalten. Je weiter die Tilgung fortschreitet, desto stärker verringern sich die Zinsen.

Im Unterschied zu einem Annuitätendarlehen werden bei einem Festdarlehen nur die Zinsen bezahlt. Der Tilgungsanteil wird in eine Lebensversicherung eingezahlt und zum Ende der Laufzeit auf einen Schlag ausbezahlt. Der Nachteil bei dieser Variante ist, dass sich die Zinsen mit der Zeit nicht verringern, da keine Schuld direkt getilgt wird.

Dafür werden über die Lebensversicherung Zinsen und Prämien gesammelt, die es obendrauf gibt. Allerdings sind die Konditionen von Lebensversicherungen derzeit so schlecht (Senkung des Garantiezinses von 1,75 % auf 1,25 % in 2015, Rückgang der Überschüsse), dass sich diese Variante nicht wirklich lohnt.

Weitere Möglichkeiten der Baufinanzierung

Bei einem Bausparvertrag wird im Rahmen einer Baufinanzierung angespartes Kapital als Eigenkapital verwendet. Der Rest des benötigten Betrags wird zu einem verhältnismäßig günstigen Zinssatz ausbezahlt, der bereits zu Vertragsbeginn festgelegt wird.

Eine weitere Möglichkeit ist die Baufinanzierung ohne Eigenkapital. Dabei können Sie sich bis zu 110 % der Bausumme leihen, wenn Sie bisher noch kein Eigenkapital ansparen konnten. Mit den zusätzlichen 10 % der Bausumme, die über die 100 % hinausgehen, können die Baunebenkosten bezahlt und beispielsweise eine Einbauküche gekauft werden.

Nachteile einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital

Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist jedoch eine sehr teure Angelegenheit, die wohl überlegt sein sollte. Schließlich muss die Bank sich gegen das hohe Risiko absichern, weshalb hohe Zinsen aufgerufen werden. Durch die lange Laufzeit dieses Kredits (aufgrund der hohen Summe) wird eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital zur jahrzehntelangen finanziellen Belastung, die nur mit einem sicheren und gut bezahlten Job möglich ist.

Mehr zu einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital lesen Sie in diesem Artikel!

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