Höhere Pauschalabgaben für 400-Euro-Jobs: So reduzieren Sie die Belastung

Ab dem 01. Juli 2006 steigen die Pauschalabgaben für 400-Euro-Jobs von 25 auf 30 Prozent. Die Kosten für einen Mitarbeiter, der 400 Euro brutto im Monat verdient, steigen damit von 500 auf 520 Euro monatlich. Kündigen dürfen Sie deshalb nicht, aber es gibt einige Möglichkeiten, die Zusatzbelastung bei den 400-Euro-Jobs einzuschränken oder zu vermeiden.
Konkret steigen die Pauschalabgaben bei den 400-Euro-Jobs in diesen Bereichen:
  • 13% Krankenversicherung (bisher 11%)
  • 15% Rentenversicherungsbeitrag (bisher 12%) und
  • 2% pauschale Lohnsteuer (unverändert).
Strategie 1: Gehaltserhöhung
Wenn Sie das Gehalt Ihres Mitarbeiters von 400 Euro auf 415 Euro/Monat erhöhen, bleibt Ihre Gesamtbelastung praktisch unverändert bei 500 Euro monatlich. Denn der Mitarbeiter ist dann sozialversicherungspflichtug, wobei Ihr Arbeitsgeberbeitrag bei rund 20,5% also 85% monatlich beträgt.
Ihr Mitarbeiter muss zwar ebenfalls Sozialabgaben zahlen (Arbeitnehmerbeitrag rund 43 Euro), so dass ihm netto nur noch bis zu 372 Euro bleiben. Dafür hat er jedoch den vollen Sozialversicherungsschutz (mit Arbeitslosenversicherung und Krankengeld), den er als 400-Euro-Jobber nicht hätte.

Beachten Sie:
Ob Sie die "Gehaltserhöhung" im bestehenden Arbeitsverhältnis einseitig anordnen dürfen, ist umstritten. Sie müssten zumindest damit rechnen, dass der Mitarbeiter kündigt oder eine Arbeitszeitverringerung gemäß § 8 Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) verlangt. Bei Neueinstellungen brauchen Sie einen 400-Euro-Job nicht zu akzeptieren.
Strategie 2: Pauschalsteuer abwälzen
Die pauschalen Sozialabgaben für 400-Euro-Jobs tragen in jedem Fall Sie als Arbeitgeber. Bei einer pauschalen Lohnsteuer sieht das jedoch anders aus. Neue 400-Euro-Kräfte sollten Sie daher verpflichten, Ihnen entweder eine Lohnsteuerkarte vorzulegen oder die Pauschalsteuer im Innenverhältnis selbst zu tragen.
Mit vorhandenen Mitarbeitern, deren Pauschalsteuer Sie bisher übernommen haben, können Sie sich eventuell auf eine entsprechende Vorgehensweise einigen und sich die Zusatzbelastung damit teilen.
Strategie 3: Privat versicherte 400-Euro-Jobber
Am günstigsten sind 400-Euro-Jobs nach wie vor dann, wenn die Mitarbeiter privat krankenversichert sind. Denn dann entfällt der pauschale Krankenversicherungsbeitrag. Ab sofort lohnt es sich also besonders darauf zu achten, wie neue 400-Euro-Jobber versichert sind.
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