Auch als Rentner braucht man eine Aufgabe

Wenn Arbeitnehmer heute in Rente gehen, haben Sie oft noch 15 bis 20 Jahre vor sich, die sie in gutem körperlichen Zustand genießen können. Auf der Couch vor dem Fernseher wird es jedoch schnell langweilig. Deshalb brauchen auch Rentner Aufgaben und Projekte, die sie fordern und wo sie Bestätigung finden.

Im Ruhestand ist jeder Tag wie ein Sonntag: Man kann ausschlafen, solange man will und es gibt keinen Chef mehr, der einen gängelt. Viele Arbeitnehmer stellen sich die Rente vor wie das Paradies auf Erden. Dabei ist die erste Zeit oft auch großartig, doch irgendwann kommt die Ernüchterung. Vor allem für Männer bricht mit der Arbeit und dem dadurch geregelten Alltag der zentrale Lebensinhalt weg. Deshalb sollten Sie sich langfristig auf die Rente vorbereiten, damit Sie diese Lebensphase auch wirklich genießen können.

Wenn die große Leere kommt

Obwohl sich viele Arbeitnehmer auf ihren Ruhestand freuen, ist dieser gerade für Männer oft eine Lebenskrise. Zu Beginn ihrer Rentenphase haben viele noch eine Reihe an Projekten zu erledigen, wie den Keller aufräumen, bestimmte Bücher lesen oder große Reisen machen, doch irgendwann ist all dies erledigt und dann kommt die große Leere. Frauen nehmen dies oft anders wahr, weil sie bedingt durch die Erziehung der Kinder oder die Pflege von Angehörigen häufiger Brüche in ihrem Erwerbsleben haben. Doch Männer fallen im Alter oft in ein schwarzes Loch, weil sie nach einem geregelten Tagesablauf in der Arbeitsphase plötzlich keine Struktur mehr in ihrem Leben haben.

Je höher der Posten, desto tiefer der Fall

Mit Beginn der Rentenphase wird man plötzlich von niemandem mehr nach seinen Kompetenzen gefragt und ehemalige Kollegen und Geschäftspartner interessieren sich nicht mehr für einen. Besonders hart trifft es Führungskräfte, die immer von Mitarbeitern hofiert wurden. Von einem Tag auf den anderen sind sie Mitglied der klassenlosen Gesellschaft der Rentner und ihre alten Privilegien sind nichts mehr wert.

Besser ein allmählicher Übergang in die Rentenphase

Viele Arbeitnehmer wissen durch die jahrzehntelange Fokussierung auf ihren Job nur wenig mit ihrem Leben neben der Arbeit anzufangen. Um dies jedoch zu vermeiden, sollten die Berufstätigen sich in Gedanken frühzeitig auf ihre Rentenphase vorbereiten. Wenn möglich, sollte man langsam in den Ruhestand hinübergleiten, indem man Schritt für Schritt seine Arbeitszeit reduziert und allmählich wieder lernt, mehr Freizeit zu haben und diese sinnvoll zu füllen.

Auch Rentner brauchen Ziele und einen Lebensinhalt

Rentner brauchen mehr als nur die Couch und den Fernseher. Auch sie brauchen Ziele, einen Lebensinhalt und soziale Kontakte. Dabei gibt es durchaus Betätätigungsfelder für Ältere: Rentner können als Senior-Experte arbeiten oder ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge, im Hospitzdienst oder in einem Verein Verantwortung übernehmen, um nur einige Beispiele zu nennen. Man sollte dabei in sich hineinhorchen und sich fragen, was man früher an Träumen gehabt hat. Und man kann sich in Ruhe überlegen, welchen Hobbys und Interessen man schon immer einmal nachgehen wollte.

Fazit

Viele Arbeitnehmer werden heute in einem Alter in den Ruhestand geschickt, in dem sie eigentlich noch viel zu jung sind für Ruhe. Da hat man oft noch 15 bis 20 Jahre vor sich, die man in einem guten körperlichen Zustand genießen kann. Diese Zeit gilt es zu nutzen. Deshalb brauchen Rentner auch im Alter ein Projekt, dass sie sinnvoll und in Maßen fordert. Im Einzelfall kann einem auch ein spezialisierter Coach dabei helfen, sinnvolle Lebensinhalte für die Phase des Ruhestands zu finden.

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