So viel Hausratversicherung brauchen Sie wirklich

Die meisten Haushalte in Deutschland haben ihren Hausrat gut versichert; aus gutem Grund, denn alle paar Minuten wird irgendwo im Land eine Wohnung geknackt. Aber nicht jeder von uns braucht wirklich eine Hausratsversicherung: Wer wenig Wertvolles in seiner Wohnung hat, zum Beispiel in der ersten Studentenbude, der sollte überlegen, ob er überhaupt eine Hausratversicherung braucht. Denn zum einen sind Auszubildende und Studenten in der ersten eigenen Wohnung meist über die Eltern mitversichert. Und zum anderen ist der Hausrat oft so wenig wert, dass eine Versicherung kaum lohnt.

Auf Schutz verzichten?
In diesen Fällen kann der Schutz also entbehrlich sein. Aber selbst wenn Sie auf eine Versicherung nicht komplett verzichtet wollen: Zumindest die Versicherungssumme sollte den eigenen Bedürfnissen angepasst und nicht blind nach den Vorgaben der Versicherer ausgesucht werden.

Denn die Gesellschaften locken gerne mit einer festen Versicherungssumme von 600 bis 700 € pro Quadratmeter und verzichten dafür im Gegenzug auf das Recht, die Versicherungssumme bei Unterversicherung zu kürzen. Sie zahlen dann aber eine viel zu hohe Prämie, weil Sie völlig überversichert sind. Niemand sollte sich deshalb auf die pauschale Schätzung verlassen, sondern vielmehr den tatsächlichen Wert des Hausrates berechnen.

Am besten geht das wie bei einer Inventur: Jedes Stückchen in der Wohnung sollte bewertet und in eine Liste eingetragen werden. So kann man sicher sein, dass man wirklich richtig versichert ist und nicht zu viel Prämie zahlt. Ein weiterer Vorteil der Inventur-Methode: Bei einem Einbruch oder einem Brand kann der Versicherung auch gleich eine Liste aller Gegenstände im Haushalt gegeben werden. Bei wertvolleren Sachen empfiehlt sich eine Expertise oder zumindest ein Foto, damit es beim Ersatz solcher Sachen keinen Streit gibt. Preise unbedingt vergleichen
Wenn Sie wissen, wie viel Schutz nötig ist, können Sie sich auf die Suche nach der passenden Police machen. Vergleichen sollten Sie zunächst den Schutz für die Grundsicherung: Die schützt bei Schäden durch Feuer, Blitzschlag, Explosionen, Einbrüchen, Raub, ausgelaufenem Leitungswasser, Sturm und Hagel.

Günstige Angebote finden Sie zum Beispiel unter www.fss-online.de und der erste Überblick zeigt: Mehr als 2 € pro Quadratmeter im Jahr sollte auch in teureren Regionen nicht gezahlt werden. Wenn Sie mehr als diesen Grundschutz brauchen – etwa, weil sonst teure Wertsachen nicht versichert wären – müssen Sie ganz genau die Bedingungen studieren und sich ein konkretes Angebot machen lassen.
Wichtig ist es daneben übrigens auch, sich für alle Eventualitäten abzusichern. Denn egal, ob ein Fahrrad mitversichert werden soll oder ein Freiberufler Versicherungsschutz für das Home-Office sucht: Alles das muss mit der Versicherung abgesprochen werden – sonst schauen die Verbraucher im Ernstfall in die Röhre.

Was tun bei Wechsel der Versicherung?
Wenn Sie bereits eine Hausratversicherung haben und nur den Anbieter wechseln wollen, dürfen Sie nicht die Kündigungsfristen beim alten Versicherer vergessen, um rechtzeitig aus dem Vertrag herauszukommen. Bei den meisten abgeschlossenen Standard-Verträgen mit einem Jahr Laufzeit ist eine Kündigung immer drei Monate vor Vertragsende möglich. Kommen Sie dafür zu spät, verlängert sich der Vertrag automatisch um ein Jahr.

Beim neuen Anbieter sollten Vorschäden der letzten Jahre wie zum Beispiel Einbrüche übrigens akribisch angegeben werden: Ansonsten droht im Ernstfall der Wegfall des Versicherungsschutzes, wenn später herauskommt, dass bei Vertragsschluss geflunkert wurde. Und dann bleiben Sie auf Ihrem Schaden sitzen und müssen ihn komplett aus eigener Tasche zahlen!