Krankenversicherung wechseln – nicht immer ein lohnender Schritt

Ein neuer Regierungsvorschlag sieht vor, dass Verbrauchern der Wechsel der Krankenversicherung ab dem nächsten Jahr erleichtert werden soll. Viele private Krankenversicherungen reagieren schon jetzt aktiv auf diesen Entwurf und werben mit Billigtarifen. So sollen Neukunden, die von anderen Krankenversicherungen wechseln, gewonnen werden.

Krankenversicherung wechseln – ein scheinbar lohnender Schritt
So kann sich ein 35-jähriger Mann derzeit bereits ab 127 € monatlich privat versichern, wenn er sich entschließt, seine Krankenversicherung zu wechseln. In der gesetzlichen Krankenversicherung müsste er als Gutverdiener hingegen fast 560 € bezahlen.

Jüngere Leute sollten sich den Krankenversicherungswechsel gut überlegen
Der entscheidende Unterschied zwischen dem scheinbar attraktiven Angebot der privaten Krankenversicherung und dem Alt-Angebot der Gesetzlichen besteht darin, dass bei letzterer alle Risiken abgedeckt sind.

Die Einsteigertarife der Privaten haben dagegen oft erhebliche Leistungslücken. Wollen Sie sich hier wirklich absichern, müssen Sie mit einem Beitrag von rund 400 € monatlich rechnen. Wichtig: Familien sind in der Gesetzlichen meist schon ab dem ersten Kind günstiger versichert, denn für Kinder fallen keine weiteren Beiträge an.

Will man hingegen zu einer privaten Krankenversicherung wechseln, betragen bereits die Standardtarife meist rund 200 €. Darüber hinaus hat das derzeitige gesetzliche System den Vorteil, dass berufstätige Ehepartner kostenlos mitversichert sind.

Krankenversicherung wechseln – für wen es sich lohnt
Aus diesem Grund gilt: Die Krankenversicherung zu wechseln, um privaten Versicherungsschutz zu erhalten, ist auf Dauer nur für wenige Berufsgruppen vorteilhaft. Generell gilt: Für Alleinstehende oder für Doppelverdiener, die kinderlos bleiben wollen, ist ein Krankenkassenwechsel zu den Privaten der geeignete Schritt.

Allerdings sollten diese bei guter Gesundheit sein, denn ansonsten können erhebliche Tarifzuschläge anfallen. Außerdem steigen die Beiträge trotz Altersrückstellungen in der Regel mit zunehmendem Alter erheblich an.