Berufsunfähigkeitsversicherung – Tipps zum Abschließen einer Police

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für jeden Arbeitnehmer von großer Bedeutung. Die Gefahr, nicht mehr in seinem Beruf arbeiten zu können, besteht immer. Daher sollten Sie vorsorgen und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Lesen Sie hier die wichtigsten Tipps zum Abschließen einer Berufsunfähigkeitsversicherung.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet Ihnen im Falle einer Berufsunfähigkeit finanziellen Schutz. Das heißt, dass der Versicherer Ihnen monatlich die zuvor vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente auszahlt. Berufsunfähig gilt laut Versicherungsvertragsgesetz (VGG, Kapitel 6, § 172) derjenige, der "seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kann."

Wer benötigt eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Jeder Arbeitnehmer, dessen Arbeitskraft essenziell für seinen Lebensunterhalt ist und der im Falle der Berufsunfähigkeit nicht von einem vorhandenen Vermögen leben kann, benötigt eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Nicht nur Erwerbstätige mit einer hohen körperlichen Belastung oder einem hohen Unfallrisiko sollten diese Versicherung wahrnehmen. Auch am Schreibtisch ist der Arbeitnehmer Gefahren ausgesetzt, die zu einer Berufsunfähigkeit führen können. Alltagsstress oder psychische Belastung gehören zu den häufigsten Ursachen einer Berufsunfähigkeit.

Tipps zum Abschließen einer Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Schließen Sie die Police so früh wie möglich ab. Denn Gesundheit und Alter spielen für einen adäquaten Preis eine große Rolle.
  • Füllen Sie den Antrag wahrheitsgemäß und in Ruhe aus. Bei Unsicherheiten bezüglich der Gesundheitsfragen sollten Sie Ihren Arzt konsultieren. Schreiben Sie eventuell mehrere Anträge, falls eine Versicherung Ihren Antrag ablehnt.
  • Beachten Sie den reduzierten Schutz. Viele Versicherungen bieten nur reduzierten Schutz an, wenn beispielsweise Allergien vorliegen. Dadurch erhalten Sie eine geringe Berufsunfähigkeitsrente. Schließen Sie nur Versicherungen ab, die keinen reduzierten Schutz haben.
  • Ihre Versicherung sollte Ihnen eine rückwirkende Anerkennung bieten. Oft kann ein Arzt die Berufsunfähigkeit nicht sofort attestieren. Die rückwirkende Anerkennung garantiert Ihnen, dass Ihre Versicherung Ihnen die Berufsunfähigkeitsrente rückwirkend auszahlt.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Versicherung auf eine Beitragserhöhung verzichtet, wenn neue gesundheitliche Risiken entstehen.
  • Schließen Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit verkürztem Prognosezeitraum ab. Viele Versicherungen zahlen erst dann die Berufsunfähigkeitsrente, wenn Ihr Arzt Ihnen eine Prognose stellt, nach der Sie Ihren Beruf mindestens für drei Jahre nicht ausüben können. Eine Versicherung mit verkürztem Prognosezeitraum leistet eine Berufsunfähigkeitsrente bereits bei 6 Monaten Arbeitsunfähigkeit.
  • Viele Versicherungen berufen sich auf die im Versicherungsvertragsgesetz geregelte Verweisungsverzicht (VGG, Kapitel 6, § 12). Die Versicherer zahlen dann keine Leistungen, wenn Sie einen vergleichbaren Beruf ausüben können, der Ihren Lebensstandard erhält. Eine gute Versicherung verzichtet auf die abstrakte Verweisung.

experto meint: Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist für viele Arbeitnehmer essenziell. Vor Abschluss einer Police sollten Sie auf einen verkürzten Prognosezeitraum und die abstrakte Verweisung achten. Schließen Sie nur eine Versicherung ab, die einen verkürzten Prognosezeitraum (6 Monate) beinhaltet und suchen Sie sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung aus, bei der der Versicherer auf die abstrakte Verweisung verzichtet.