Trauerrede für verstorbene Vereinsmitglieder halten

Der Tod eines Vereinsmitglieds ist ein trauriger Anlass. Gerade dann, wenn es sich um eine Person handelt, die dem Verein lange Jahre die Treue gehalten und aktiv mitgearbeitet hat, ist es für den Vereinsvorstand eine traurige Pflicht neben einem Kondolenzschreiben und der Niederlegung eines Kranzes oder Gestecks eine Grabrede zu halten. Wie aber trifft man den richtigen Ton?

Die schwerste Pflicht für Vorstandsmitglieder eines Vereins ist zu kondolieren, wenn ein Mitglied verstorben ist. Bei einer langjährigen Mitgliedschaft und Aktivität im Vorstandsgremium sollte das ehrenamtliche Engagement auch über den Tod hinaus gewürdigt werden. Das kann man mit persönlichen Worten in einer Kondolenzkarte ausdrücken, mit einem Besuch bei den Angehörigen, wenn man sie gut kennt und über Jahre mit ihnen verbunden ist, mit Grabschmuck und letztlich mit einer Trauerrede bei der Beerdigung. Letztere drückt die besondere Wertschätzung des Vereinsvorstands für den Verstorbenen aus. Der Vorsitzende handelt im Namen seiner Vorstandskollegen und seiner Mitglieder.

Was sollte man in einer Trauerrede sagen?

Wer eine Grabrede für ein verstorbenes Vereinsmitglied hält, sollte sich grundlegend über dessen  Werdegang im Verein und seine Persönlichkeit informieren. Das ist gerade dann wichtig, wenn man den Verstorbenen nicht gut gekannt hat. Seine Aktivitäten, seine herausragenden Fähigkeiten oder Talente, aber auch seine Ecken und Kanten sind eine geeignete Grundlage für eine gute Trauerrede, die realitätsnah und ohne Pathos sein sollte. 

Wie lang sollte eine Trauerrede sein?

In der Kürze liegt die Würze. Das gilt auch für eine Grabrede. Wenn es sich um eine in vielen gesellschaftlichen Feldern aktive Persönlichkeit handelt, dann wird es sicher auch viele Grabreden geben. Schon aus diesem Grund sollte die Rede nicht zu lang sein und sich auf das Wesentliche beschränken. Die Länge von 5 Minuten sollte nicht überschritten werden.

Wenn die wichtigsten Aussagen in eine kürzere Zeitspanne gepackt werden können, ist es umso besser. Bei großen Beerdigungen mit vielen Trauergästen und einigen Grabrednern kann sich die Zeremonie länger als eine Stunde hinziehen, denn es muss ja auch noch die Predigt des Pfarrers – oder bei einer nicht kirchlichen Beisetzung die Ansprache eines freien Redners – berücksichtigt werden.

Die fünf wichtigsten Punkte einer Trauerrede

Als Hilfestellung für eine authentische und angemessene Trauerrede sollten Sie fünf Punkte beherzigen:

  • Zeigen Sie Ihren persönlichen Schmerz.
  • Bekunden Sie der Familie Ihr Beileid.
  • Erinnern Sie an den Verstorbenen, seine Leistungen, seine Persönlichkeit.
  • Schildern Sie eine Begegnung oder einen Charakterzug, der Ihnen unvergesslich bleibt.
  • Nehmen Sie in dankbarer Erinnerung Abschied.

Machen Sie kurze Pausen zwischen den einzelnen Sätzen, um ihnen die angemessene Pietät zu verleihen. 

Beispiel für eine Trauerrede

Liebe Familie Mustermann, liebe Trauergemeinde,

die Nachricht vom Tode Max Mustermanns hat auch uns schmerzlich getroffen. Unser Verein, der Vorstand, die Mitglieder der Sängerlust, sind sehr traurig, dass unser Freund Max nicht mehr unter uns weilt. Wir hatten die große Hoffnung, dass er sich von den Folgen seiner schweren Krankheit erholen würde. Es ist kaum zu begreifen – noch vor wenigen Monaten war er bei unserem Vereinsausflug so fröhlich und zuversichtlich.

Liebe Trauergemeinde,  fröhlich und bescheiden, so kannten wir unseren Max nun seit mehr als dreißig Jahren. Mit seinem liebenswerten Wesen ist er uns schnell ans Herz gewachsen. Er packte mit an und füllte das Ehrenamt mit ganzer Person und großer Leidenschaft aus. Ein Mensch, der anderen Menschen viel Gutes tat und Freude bereitete. Wir werden ihn schmerzlich vermissen – unseren Freund Max als wertvollen Menschen und sein besonderes Engagement für unseren Verein. Wir werden uns immer dankbar seiner erinnern.

Liebe Familie Mustermann, liebe Trauergäste: Im Namen aller Mitglieder der Sangeslust versichere ich Ihnen unser aller Mitgefühl.

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