Ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen: So gehen Sie mit den Problemen dabei um

Ein immer ernster werdendes Langzeitproblem ist die Gewinnung und Integration von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Um das Problem anzugehen, muss man die Gründe kennen, wieso diese Probleme entstanden sind. Wie können Sie in Ihrem Verein ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen?

Was wäre die Gesellschaft heutzutage ohne gemeinnützige Vereine? Nicht vorstellbar!

Und was wären Vereine ohne ehrenamtliche Mitarbeiter? Nicht existenzfähig!

Anhand dieser zwei Leitfragen kann man erkennen, welch eine Gewichtung das Thema Ehrenamt im Vereinswesen und letztendlich in der allgemeinen Gesellschaft hat. Ein klarer Trend, den man über Jahre mittlerweile beobachtet und den Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch schon in Ihrem eigenen Verein erfahren haben, ist die Problematik, dass sich immer weniger ehrenamtliche Mitarbeiter finden lassen. Man kann natürlich dagegen etwas tun. Man muss aber erst verstehen, wieso es diese Probleme gibt, um die richtigen Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Warum es für Vereine immer schwieriger wird ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden

  1. Arbeitszeiten steigen
    Wer heutzutage noch eine 30-Stunden-Woche hat, kann sich glücklich schätzen. Nicht nur Burn-Out sind die Folgen von immer mehr Belastung im Beruf. Mit derselben Problematik sieht sich auch das Vereinswesen im Ehrenamt konfrontiert. Oft hat man gar keine Zeit mehr, um sich noch anderweitig zu engagieren bzw. man benötigt Ruhephasen für sich selbst und Zeit für die Familie.
  2. Nachlassende Bindung zum Verein
    In der heutigen Zeit verliert ein Verein oft die Bindung zu seinen Mitgliedern. Oder andersherum gesehen. Die Mitglieder sehen einen Verein immer mehr nur als Ort für die sportliche oder kulturelle Ausübung ihres Hobbys an und nicht mehr als "Identifikationsfigur". Ein Verein wird austauschbar.
  1. Sinkende Bereitschaft für Verantwortung
    So wie es für viele jüngere Leute sehr gut ein Anreiz sein kann, ein Ehrenamt zu besetzen, so kann die Mehrverantwortung ein gegenteiliges Argument sein für Menschen mit mehr Lebenserfahrung. Dies kann mehrere Gründe haben. Ein Grund könnte sein, dass man im Beruf und Alltag ohnehin schon genug Verantwortung sich selbst, seinen Kunden und der Familie gegenüber hat und die Stressfaktoren einfach immer weiter anwachsen.
  2. Wohnortwechsel
    Ich habe schon mehrfach den Beruf als Grund gegen eine ehrenamtliche Stelle genannt. Auch bei einem Wohnortswechsel ist der Beruf meistens der ausschlaggebende Punkt. Der Arbeitnehmer ist immer weniger an seine Wurzeln gebunden. Oft muss man in der heutigen Zeit einen Wohnortwechseln in Kauf nehmen, um eine Arbeitsstelle zu bekommen. Die wachsende Bereitschaft, seinen Wohnort für Beruf und Familie zu ändern, ist für den Verein und seiner Suche nach Mitarbeitern kontraproduktiv.
  3. Schulungen sind notwendig
    Für viele Posten und Ämter benötigt man spezielles Wissen. Dieses Wissen muss man sich in Form von Schulungen, Lehrgängen aneignen. Dazu haben aber viele einfach keine Lust. Der Punkt Schulungen ist aber keiner, den Sie nicht entgegen gehen können. Die Chance auf Weiterbildung kann für viele ein Anreiz sein, auch aktiv zu werden.

Was können Sie als Verein tun?

Diese Liste soll Sie nicht dazu bewegen die Flinte ins Korn zu werfen. Schließlich ist Ihr Verein auf ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen. Sie sehen, dass der eigene Beruf immer mehr Gewichtung bekommt. Die Leute arbeiten länger, haben mehr Verantwortung und sind einfach zu geschafft, um nach der Arbeit sich noch auf andere Dinge zu konzentrieren. Oft kommt bei diesen Personen selbst die eigene Familie zu kurz. 

Es gibt aber mit Sicherheit noch genug andere Personen, die in Ihr Anforderungsprofil fallen und Zeit sowie Lust auf eine Stelle in Ihrem Verein haben. Sie kennen nun die größten Faktoren, die Ihnen bei der Suche nach neuen Ehrenämtlern zu schaffen machen können. Darauf können Sie sich nun einstellen und mit vollem Elan die geeigneten "Neuen" ausfindig machen und sie an Ihren Verein binden.