Dingliche Sicherheiten: Worauf Sie bei einer Baufinanzierung achten sollten

Nehmen wir an, Sie wollen ein Haus auf einem Grundstück bauen, haben allerdings nicht das verfügbare Eigenkapital dazu. Um ein Darlehen bei Ihrer Bank aufnehmen zu können, müssen Sie gewisse Sicherheiten vorweisen, damit die Bank Ihnen die Baufinanzierung Ihres Hauses ermöglicht. In dieser Situation gibt es die Lösung der Baufinanzierung mittels Dinglicher Sicherheiten.

Der Begriff  Dingliche Sicherheiten bedeutet Folgendes: Falls berechtigte Anforderungen eines Kreditantrags nicht erfüllt werden können, werden Besitzansprüche auf Sachgüter abgetreten. Besonders bei Baufinanzierungen, um die es in diesem Artikel geht, kommen Dingliche Sicherheiten zum Einsatz (Nur selten auch bei Privatdarlehen).

In der Regel ist die Dingliche Sicherheit bei einer Baufinanzierung das Haus oder das Grundstück (meistens beides), das finanziert werden soll. Wenn ein anderes, bereits finanziertes Objekt vorhanden ist, kann dies natürlich auch als Sicherung für die neue Finanzierung verwendet werden. Meistens wird ein Haus und/oder Grundstück von Banken allerdings nicht in voller Höhe als dingliche Sicherheit akzeptiert.

Die meisten Banken sichern nicht mehr als 80% des Verkehrswertes des Objekts ab, um im Falle einer Liquidierung des Objektes vor Kursschwankungen geschützt zu sein. Wenn ein Haus mit zugehörigem Grundstück also beispielsweise 400.000 Euro wert ist, werden die meisten Banken dieses Haus mit Grundstück als Sicherheit für ein 320.000 Euro Darlehen akzeptieren.

Blankoteil der dinglichen Versicherung

Viele Kreditinstitute bieten auch einen Blankoteil an, also einen Teil, der nicht über die dingliche Versicherung abgesichert werden kann an, da nicht jeder 20% des Verkehrswertes des Objekts zur Verfügung hat. Wie hoch der Blankoteil sein wird, ist abhängig von den Statuten des Kreditinstitutes, meistens ist er aber auf die Höhe eines vollen Jahresnettogehalts begrenzt.

Nun ein Beispiel zu diesem Verfahren: Ein Ehepaar mit 50.000 Euro Jahresnettoeinkommen möchte ein Haus mit Grundstück für 300.000 Euro finanzieren. Gehen wir davon aus, dass der Kaufpreis auch dem Verkehrswert entspricht, und kein Eigenkapital vorhanden ist. Die Bank akzeptiert eine dingliche Besicherung bis 240.000 Euro, es würden also noch 60.000 Euro fehlen. Wenn man nun den Blankoanteil von 50.000 Euro davon abzieht, fehlen noch 10.000 Euro. Wenn das Ehepaar nun kein Eigenkapital hat, wird die Bank die Finanzierung des Hauses trotz des geringen Restvolumens wohl kaum akzeptieren. Findet das Ehepaar allerdings doch eine Möglichkeit, die fehlenden 10.000 Euro einzureichen, so können sie den Bau ihres Hauses finanzieren.

Sie sehen also: Dingliche Sicherheiten sind die beste (oder auch meist einzige) Lösung, damit Ihre Bank Ihnen eine Baufinanzierung für Ihr Haus ermöglicht. Zwar sind auch Kredite ohne Sicherheiten möglich, über die man sich im Internet informieren kann, doch bei diesen muss man sehr hohe Zinssätze bezahlen. Auch wenn solche Angebote reizvoll erscheinen können, sind sie im Internet oft unseriös und/oder überteuert.

Bieten Sie also lieber Ihr Haus oder ein anderes Objekt als Dingliche Sicherheit an, lassen Sie den Blankoteil errechnen, geben Sie eventuell noch etwas Eigenkapital hinzu, und dann steht dem Bau Ihres Traumhauses nichts mehr im Wege!