Nahrungsmittelfonds: Gefährliche Kapitalanlage oder lohnende Investition?

Nahrungsmittelfonds sind als Kapitalanlage höchst umstritten, da sie Einfluss auf den Welthunger haben. Rein finanztechnisch betrachtet ist dieses Investment aber durchaus interessant, wenn auch risikoreich. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel!

Nahrungsmittel scheinen auf den ersten Blick eine ungewöhnliche, aber sinnvolle Kapitalanlage zu sein, da der Bedarf an Nahrung und Lebensmitteln ständig da ist und konstant mit der Weltbevölkerung steigt. Unabhängig von der Konjunktur ist das Bedürfnis nach Essen und Trinken permanent präsent und besteht auch abgesehen von politischen und wirtschaftlichen Krisen.

Während der Finanzkrise im Jahr 2008 zählten besonders Titel aus der Lebensmittelbranche zu den klaren Gewinnern am Aktienmarkt, während viele andere Werte stark einbrachen. Nahrungsmittelfonds werden allerdings häufig kritisch gesehen und gelten unter Zweiflern als gefährliche Geldanlage.

Effiziente Kapitalanlage mit Einschränkungen

Abgesehen von der moralischen Komponente sind Nahrungsmittelfonds zwar eine interessante Kapitalanlage. Denn nur wenn die Landwirtschaft weiter vorangetrieben wird, kann die Weltbevölkerung ernährt werden.

Indem sie in Agrarwerte investieren, profitieren Anleger auf diese Weise von der natürlichen Entwicklung. Schon ein Investment in Ackerland ist im weitesten Sinne der Nahrungsmittelbranche zuzuordnen, da dort Rohstoffe wachsen, die zur Herstellung von Lebensmitteln benötigt werden.

Wachsender Welthunger durch Spekulationen auf Nahrungsmittel

Die kritischen Stimmen bei dieser Form der Kapitalanlage sind allerdings laut. Fondsmanager eines Nahrungsmittelfonds investieren überwiegend in Agrarrohstoffe und spekulieren dabei auf Werte und Entwicklungen dieser Rohstoffe. Kritiker werfen diesen Fonds nun vor, durch die Spekulationen auf diese Werte die Preise für Lebensmittel in die Höhe zu treiben, was den Welthunger nur noch größer werden lässt.

Durch zu hohe Preise für Mais, Weizen und Getreide können sich besonders die Menschen in den Ländern der Dritten Welt die Rohstoffe des täglichen Bedarfs nicht mehr leisten, wodurch der Welthunger wächst. Auch in den Industrieländern können diese Spekulationen Auswirkungen auf die Preise für Lebensmittel haben.

Viele Aussteiger nach zunehmender Kritik

Da die Rohstoffindustrie starken Preisschwankungen unterliegt, ist eine Investition in Nahrungsmittelfonds nur noch für hartgesottene Anleger geeignet. Viele Banken sind im Zuge der immer lauter werdenden Kritik an dieser Art der Kapitalanlage eh schon aus dem Geschäft ausgestiegen.

Eine Investition in Rohstoffe wird häufig empfohlen, um ein Portfolio zu diversifizieren. Grundsätzlich ist diese Aussage auch richtig, dennoch müssen es nicht zwangsläufig Rohstoffe sein, die für Nahrungsmittel gebraucht werden, um ein Risiko im Depot zu verteilen. Auch in Industrie- oder Edelmetalle kann als Rohstoff investiert werden.

Anleger brauchen starke Nerven

Schwankungen sind bei diesen natürlich vorkommenden Stoffen allerdings an der Tagesordnung, weshalb Anleger nie nur auf ein Pferd setzen sollten. Zwischen 10 und 20 % Rohstoffe im Depot könnten ein guter Wert sein, welche genau sich optimal eignen kann ein Bank- oder Anlageberater sagen.

Die Investition in Nahrungsmittelfonds ist sowohl unter anlagetechnischen als auch unter ethischen Aspekten schwierig. Anleger sollten sich daher gut überlegen, ob sie ihr Portfolio mit dieser Form von Rohstoffen diversifizieren wollen, oder ob auch Industrie- oder Edelmetalle als Rohstoffe in Frage kommen.

Mehr zum Thema Kapitalanlage lesen Sie in diesem Thema!